Bad Schwartau. Es war ein beachtliches und anspruchsvolles Festkonzert zum 30. Jubiläum der Noeske-Orgel. Unter dem Motto „Gloria sei dir gesungen“ spielte Organist Ernst-Erich Stender, einer der erfolgreichsten Orgelvirtuosen der Gegenwart, in der nahezu vollbesetzten Martinskirche in Cleverbrück bekannte Choralbearbeitungen Johann Sebastian Bachs (1685-1750). Die St.-Martin-Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikerin Katha Kreitlow ergänzte die instrumentalen Liedbearbeitungen durch die entsprechenden Choralsätze aus Bachs bekannten Kantaten.
Dr. Jörg Stintz aus Bad Schwartau war voll des Lobes für den Organisten Stender: Er habe wunderbar gespielt. Auch die Gesänge seien gut verständlich, klar und deutlich gewesen. Johannes Peters-Drewelies aus Stockelsdorf zeigte sich ebenfalls angetan: Das Konzert habe ihm sehr gut gefallen.
Die Choralbearbeitungen stammen aus verschiedenen Sammlungen. So erklangen gehaltvolle, groß angelegte Werke aus dem sogenannten „Orgelbüchlein“, stimmungsreiche Kompositionen aus „Leipziger Choräle — Achtzehn Choräle verschiedener Art“, die Bach in seinen letzten Lebensjahren zusammengestellt hat, und melodiöse, besinnliche Stücke aus „Dritter Teil der Clavierübung“, in der Bach etliche Choralbearbeitungen für die Orgel gesammelt hat.
Nach dem fantasievollen Choralvorspiel zu dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus den sogenannten „Schübler‘schen Chorälen“— zum großen Teil Bearbeitungen für Orgel von bekannten Kantatensätzen — wurde der ausdrucksvolle Bachchoral „Gloria sei dir gesungen“ geboten. Dieser Choral im Bach‘schen vierstimmigen Satz bildet nicht nur einen würdevollen Schluss des Hauptteils des Evangelischen Gesangbuches, sondern stellte auch den feierlichen Schluss des Konzerts dar.
Damit das Publikum dem Organisten und dem Chor nicht nur lauschen, sondern diese auch sehen konnte, waren die Kirchenbänke für das Konzert in Richtung Orgel gedreht worden.
Die Zuschauer waren begeistert von dem musikalischen Ereignis. Die Mitglieder der St.-Martin- Kantorei sangen mit Freude, sicher und einfühlsam. Ernst-Erich Stender spielte brillant und meisterte auch die schwierigsten Passagen mit Bravour. Die Noeske-Orgel in der Martinskirche war dabei hervorragend geeignet, um die diversen Kompositionsstile den Anforderungen entsprechend zu gestalten.
gal