Wir haben doch alles. Geh' nur einmal auf den Boden und wühle in der Weihnachtskiste . . .“ Ach, Mann, alle Jahre wieder dieses „Totschlag-Argument“. Es war dann aber auch das letzte Aufbäumen des Süßen. Natürlich haben wir, wie jeder andere europäische Haushalt, das Eine und das Andere zur Dekoration von Innen- und Außenräumen in dieser speziellen Jahreszeit vorrätig. Aber, von „alles“, da sind wir ja noch weit entfernt.
Zum Glück findet sich jedes Jahr etwas Neues, um ein profanes Heim in eine kleine, gut gemeinte Weihnachtshölle zu verwandeln, um diese ganz besondere Stimmung zu erzeugen oder um einfach nur dem Besuch zu verdeutlichen, was für zauberhafte „Stehrumchen“ man da wieder aufgetan hat. Kurzum: Wir haben an diesem Wochenende die Weihnachtsmarkt-Bereisungs-Saison eröffnet. Das war ein Schauen und Staunen im Glitzerwahn und Glühweindunst. Nein, was für entzückende Filz-Engelchen auf Federwölkchen, kuschelige Lammfelle für vor dem Kamin und so, köstliche kulinarische Leckereien . . .
Die Taschen füllten sich.
Da mein Süßer nicht einer von diesen Abstell-Gatten ist, die geduldig (und vielleicht auch ganz froh) draußen vor Holzhütten und Scheunen rumstehen, bis ihre Madame mit beseeltem Lächeln und vielen Tüten wieder rauskommt, packte auch ihn die Kauflust. Eine große schwarze Holzschatulle musste es sein. Wofür? Keine Ahnung. Das Fassungsvermögen wäre aber geeignet für all’ seine Schrauben, die so lose in der Werkstatt rumfliegen. Davon, ganz ehrlich, hat er wirklich alle, die man nur haben kann.
LN