Geesthacht. Nach einer schon seit Monaten andauernden Hängepartie zeichnet sich jetzt eine Lösung für die Methadon-Abgabe an Teilnehmer des Programms ab. Vom Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht soll die kontrollierte Abgabe des Drogenersatzstoffes in eine Hausarztpraxis verlagert werden. Das sehen die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) vor. Schon im Juli hatte das Krankenhaus, das damals rund 100 Drogenabhängige mit dem Ersatzmittel versorgte, angekündigt, Ende September die Methadon-Ambulanz zu schließen.
Grund sind Ermittlungen gegen den Chefarzt der Psychiatrie der Klinik, Dr. Matthias Heißler, wegen der unerlaubten Abgabe von Methadon in unzulässigen Mengen. Die von Heißler geführte Ambulanz darf nur Tagesdosen abgeben.
Aktuell meldet das Krankenhaus 56 Patienten, die die Ambulanz nutzen. „Einige scheinen schon woanders versorgt zu werden. Wo, wissen wir nicht“, berichtet Sylvia Ziesmann-Busche, die Sprecherin des Johanniter-Krankenhauses. Ab 1. November sollen die Klienten nun bei einem Geesthachter Allgemeinmediziner Hilfe finden. Derzeit bilde sich der Hausarzt, der die Methadon-Ausgabe übernehmen will, für die Verabreichung des Ersatzstoffes weiter, teilte die KVSH mit. Das Zulassungsverfahren für den Arzt sei aber noch nicht abgeschlossen. Bis der Hausarzt für seine Methadonpatienten anerkannt ist, führt das Johanniter-Krankenhaus die Methadon-Ambulanz weiter. „Wir werden das noch mindestens einen Monat weiter machen“, sagt Sylvia Ziesmann-Busche.
Die Geesthachter Alkohol- und Drogenberatung (ADB) hatte sich für die künftige Methadonausgabe gewünscht, dass sich möglichst viele niedergelassene Mediziner beteiligen,um die „Belastung“ anderer Patienten durch die Klientel zu mindern. Beschwerden hatten vor Jahren zur Einstellung des Programms bei den Ärzten geführt.
tja