Mölln. Um unterrichtstaugliche Präventionskonzepte gegen Antisemitismus ging es in dem Modellprojekt „Zugänge schaffen — Konzeptwerkstatt Antisemitismus“ des Möllner Vereins Miteinander leben. Teilnehmer waren Vertreter namhafter Organisationen wie das Anne Frank Zentrum Berlin, die German Speaking Countries Section der International School for Holocaust Studies — Yad Vashem, das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und das Jüdische Museum Frankfurt, das Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH).
Die Einführung in das Thema übernahmen zwei besondere Gäste. Tswi Joseph Herschel, Überlebender der Shoa, berichtete über seine Rettung aus dem Amsterdamer Ghetto als Baby, sein Leben versteckt als Kind einer christlichen Familie, seine Auswanderung nach Israel sowie seine jahrelange Spurensuche zum Schicksal seiner Familie (wie bereits kürzlich in einer Schule in Schwarzenbek). Seine Tochter Natalie ergänzte den Bericht aus der Sicht der nachfolgenden Generation.
In einem Gremium wurde das Thema „Frühe Prävention“ der Konzeptwerkstatt besprochen, deren Ziel es sein soll, zeitgemäße pädagogische Konzepte zur Bearbeitung des Themenkomplexes „Antisemitismus“ in historischer und aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region zu schaffen. Im Fokus standen dabei Lehrkonzepte zur Vermittlung von Erstbegegnungen mit dem Judentum und der Shoa (Holocaust) bereits im Grundschulalter ab Klassenstufe 4.
LN