Gegen 15.15 Uhr war eine Streife der Polizei nach einem Notruf zum Keil gerast. Dort fanden sie einen blutenden Mann mit einem bedrohlichen Messerstich in der Brust auf. Sofort kümmerten sich ein Notarzt und eine Rettungswagen-Besatzung um den Verletzten.
Im Zuge der Ermittlungen erhielten die Beamten von Anwohnern eines Mehrfamilienhauses an der Heidestraße den Hinweis auf die frühere Attacke ihrer Nachbarin auf deren Freund. Die Polizisten suchten die angegebene Wohnung der 49-jährigen Frau im zweiten Obergeschoss des Hauses auf, verschafften sich Zutritt zu der Wohnung und nahmen die Frau vorläufig fest. Sie machte – wie im März – einen stark verwirrten Eindruck, beklagte sich zudem kläglich über die drückenden Handschellen, als sie in den Streifenwagen gesetzt wurde.
Ihren 44 Jahre alten Freund brachten die Rettungskräfte derweil mit dem Rettungswagen zur Notversorgung ins Krankenhaus. Über seinen Gesundheitszustand ist noch nichts Näheres bekannt.
Die Ursache der neuerlichen Auseinandersetzung in der Wohnung der Frau war zunächst unklar. Nach der Messerattacke im März hatte Geesthachts Schutzpolizei die Ermittlungen übernommen. „Im Zuge eines Streits griff die Frau zum Küchenmesser und stach auf den Mann ein“, sagte damals Polizeichef Thomas Specht. Ob auch in diesem Fall von einer Körperverletzungen oder einem schwerwiegenderen Verbrechen ausgegangen wird, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen. Beamte der Kriminalpolizei untersuchten gestern noch den Tatort an der Heidestraße, um Spuren zu sichern.
In den vergangenen Monaten ist es in Geesthacht immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen, in deren Verlauf mehrere Menschen durch Messerstiche schwer verletzt worden. Besonders dramatisch war ein Fall, ebenfalls vom März, als an der Hegebergstraße ein Beziehungsstreit ausartete und ein Mann seinen Cousin im Streit um eine Frau niedergestochen und lebensgefährlich verletzt hatte.
tja