Am letzten Mittwoch ging die Polizei an die Öffentlichkeit und bestätigte: Am stadtseitigen Wanderweg an der Kanaltrave nahe der Mühlenbrücke war es zu einem versuchten Sexualdelikt gekommen. Das Opfer ist eine junge Studentin aus Lübeck.
Die Tat ereignete sich am Sonntagmorgen, 12. August, gegen 5.45 Uhr. Die junge Lübeckerin war auf dem Wanderweg unterwegs, als sie von einem Mann überholt wurde, der ein Fahrrad bei sich führte.
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Kurze Zeit später kam ihr genau dieser Mann zu Fuß entgegen. Als er auf ihrer Höhe war, attackierte er die Studentin. Mehr Details zum Tatablauf will die Polizei aus Rücksicht auf das Opfer, aber auch aus ermittlungstaktischen Erwägungen nicht veröffentlichen. Der Täter muss jedoch gestört worden sein, denn offenbar ließ er plötzlich von seinem Opfer ab.
Der Täter soll 30 bis 40 Jahre alt sein und ungefähr 1,60 bis 1,70 Meter groß. Er könnte aus dem arabischen Raum stammen. Er habe einen dunklen Teint und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Die Information, dass der Mann hochdeutsch gesprochen haben soll, korrigierte die Polizei nun: "Der Mann habe gebrochenes Deutsch gesprochen", heißt es jetzt.
„Außerdem soll er schlank sein und kurze, schwarze, gegelte Haare haben“, sagt Polizeisprecher Stefan Muhtz. Zur Tatzeit habe er eine hellblaue, glänzende Jacke getragen. Zu dem Tatverdächtigen wurde ein Phantombild angefertigt.
Seitens der Polizeidirektion Lübeck wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die den Fall bearbeitet. Denn die versuchte Vergewaltigung könnte Teil einer Serie sein. „Im Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juli kam es im näheren Umfeld der Lübecker Innenstadt zu drei Sexualstraftaten. Die Prüfung, ob es hier einen Zusammenhang gibt, ist ebenfalls Ermittlungsauftrag dieser Gruppe,“ sagte Muhtz. Die Beschreibung des Täters weist Ähnlichkeiten auf, so dass die Fälle zusammengefasst wurden.
Über die anderen Sexualstraftaten hatte die Polizei bisher geschwiegen. Dazu, was genau in den anderen Fällen passiert ist, machen die Ermittler auch jetzt noch keine Angaben. Muhtz erklärt jedoch, warum die Öffentlichkeit bisher nicht informiert wurde: „Manchmal ist es besser, zunächst in Ruhe zu ermitteln und noch nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, um den Täter nicht vorzuwarnen.“
Diese Zeit ist nun offenbar vorbei. Die Ermittlungsgruppe hofft auf Hinweise aus der Öffentlichkeit. Diese werden unter der Rufnummer 0451/1310 entgegengenommen.
Von Sven Wehde