Bülow/Wismar. Nachdem seine Wohnung in Kirch Grambow zwischen Rehna und Grevesmühlen auf Anweisung des Landkreises geräumt worden war (die LN berichteten), suchte der syrische Flüchtling Malek Al Karki nun Hilfe bei der Landrätin. In einem Brief erklärte er, dass er „barfuss in Flip-Flops, einer dünnen Hose und einer viel zu großen Winterjacke“ bekleidet sei. Auf diese Situation hat der Landkreis reagiert und einen Termin bei der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Wismar organisiert. „An dieser Stelle ist insbesondere die unbürokratische Hilfe des DRK dankend zu erwähnen. Zudem wurde parallel vom Jobcenter mit einer Kleidungsbeihilfe geholfen“, erklärt Yann-Christoph Collin vom Fachbereich Aufsicht, Zentraler Service und Management des Landkreises. „Wir freuen uns, dass der Landkreis gemeinsam mit uns versucht, Herrn Al Karki zu helfen“, so Hans-Joachim Kahl vom Kastanienhof Bülow e.V., der dem Betroffenen nun sogar eine Arbeit anbot.
Die für den 26-Jährigen angemietete Wohnung in Kirch Grambow ist Mitte September geräumt worden. Nach der Rückkehr von einem drei Tage dauernden Besuch bei einem Verwandten fand er die ihm vom Landkreis zur Verfügung gestellte Wohnung in einem restlos geräumten Zustand vor. „Neben seiner gesamten Kleidung und allen wichtigen Papieren ist auch Bargeld in Höhe von 700 Euro abhandengekommen“, erklärte Hans-Joachim Kahl seinerzeit. Der Landkreis habe rechtmäßig gehandelt, betont Yann-Christoph Collin noch einmal. „Herr Al Karki hat sich bereits seit seiner Anerkennung als Asylberechtigter im Februar und weiteren zwei Monaten Übergangszeit unberechtigt in den Räumlichkeiten aufgehalten und auch nach kurzer Zeit keine Zahlungen mehr geleistet. Ihm wurde mehrfach mitgeteilt, dass er sich um eigenen Wohnraum bemühen muss“, erläutert Collin. Da er nicht mehr angetroffen und der Inhalt der Räumlichkeiten als nicht mehr benutzbar eingeschätzt worden sei, „durfte der Landkreis davon ausgehen, dass die Räumlichkeiten durch Herrn Al Karki nicht mehr genutzt wurden.“
jf