Grevesmühlen. Dass das Land in Person des Amtes für Raumordnung den Plänen der Stadt Grevesmühlen für die Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofes einen Riegel vorgeschoben hat, schmeckt weder der Verwaltung noch den Stadtvertretern. Die hatten mit deutlicher Mehrheit das im Dezember vergangenen Jahres präsentierte Konzept von Markant/Aldi befürwortet. Doch das Land hat sein Veto eingelegt, der B-Plan kommt vorerst nicht zustande. „Es kann doch nicht sein, dass wir uns Gedanken über ein Projekt machen, darüber diskutieren und dann kommt jemand und bestimmt über unsere Köpfe hinweg“, so Marlis Scholz (Die Linke) gestern im Hauptausschuss der Stadt. Auch Erich Reppenhagen (SPD), Vorsitzender der Bauausschusses und Thomas Krohn (parteilos, CDU-Fraktion) sind angefressen. „Wir sind gewählte Stadtvertreter und werden einfach überstimmt, das kann es einfach nicht sein“, monierte Thomas Krohn.
Das Projekt sorgt seit der Beschlussfassung für kontroverse Debatten in der Stadt. Die Fraktionen hatten bis auf wenige Ausnahmen dem Projekt zugestimmt, unter den Einwohnern in der Innenstadt hatte es jedoch auch Kritik an der Entscheidung gegeben. Sie befürchten eine dauerhafte Schädigung der Innenstadt durch den Umzug von Aldi und Markant an den Bahnhof. Derzeit laufen die Verhandlungen über das Projekt hinter verschlossenen Türen.
M. Prochnow