Das Bildband. Jens Löper ist Eisenbahn-Enthusiast mit Leib und Seele – das wird beim Betreten seines Hauses deutlich. Überall finden sich Stapel von Fachliteratur und Vitrinen mit Modellzügen. Maßstab 1:87 (für Kenner: H0) ist bei ihm das Maß der Dinge. Im Arbeitskeller zeigt er stolz sein neues Buch: „Die Eisenbahn in Holstein. Auf Schienen unterwegs zwischen Hamburg, Fehmarn, Nord-Ostsee- Kanal und Elbe.“Aufnahmen aus Ostholstein genießen darin eine prominente Stellung: Gleich auf dem Einband prangt die Diesellok V 160, Nachfolgerin der legendären V 200, auf ihrem Weg über die Fehmarnsundbrücke.
„Angefangen habe ich mit der russischen Zenit-Kamera. Heute ist fast alles digital.“ Jens Löper
Signierte Exemplare
„Eisenbahn in Holstein“
von Jens Löper ist im Sutton-Verlag
erschienen und kostet 19,99 Euro.
Wer sich beeilt, kann bei dem Autor noch ein signiertes Exemplar unter 04533/1473 ergattern. Weitere
Buchvorstellungen sind in Lübeck und Bad Oldesloe geplant. hof
Die Leidenschaft zum Trainspotting – so nennt man das zuweilen stundenlange Warten auf Züge – bekam der 45-Jährige bereits als Kind vom Vater eingeimpft. „Fast jeden Sonnabend sind wir losgefahren, entweder mit unserem VW Käfer oder gleich mit dem Zug“, erinnert sich Löper die ausgedehnten Touren durch Schleswig-Holstein und Hamburg. „Ausschlafen durfte ich nicht.“ Dennoch dauerte es nicht lange und das Hobby seines Vaters Hans-Jürgen war auch sein Hobby. „Neben den Zügen ist auch das Fotografieren meine Leidenschaft“, so der Einkäufer einer Maschinenbau-Firma. So hat er – neben einem früheren Werk über die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck – auch einen Bildband über die Insel Rügen im Eigenverlag herausgebracht.
„Den Auftrag für das erste Buch hat noch mein Vater angenommen. Als er 2011 starb, waren erst vier Überschriften geschrieben und eine Handvoll Bilder ausgesucht.“ So war der Sohn gefordert, sich in die Familien-Archive aus 200000 Bildern, Dias und Postkarten einzuarbeiten. „Die meisten Bilder im aktuellen Buch sind noch von ihm. Auf vielen dieser Foto-Touren habe ich Vater aber begleitet.“
Im Buch unterteilen sich die schönsten dieser Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen in fünf Kapitel, gegliedert nach Haupt- und Nebenstrecken, Fahrzeugen, Bahnhöfen und der Schneekatastrophe im Winter 1978/79. „Angefangen habe ich mit der gebrauchten russischen Zenit-Kamera von meinem Vater. Die hat bei jedem Wetter funktioniert“, so der gebürtige Lübecker. Mittlerweile ist er auf Digitalfotografie umgestiegen, wobei ihm die Qualität der Analog-Aufnahmen immer noch besser gefalle. Überdies ist der Stormarner mit Nebenwohnsitz in Heiligenhafen auch noch politisch bei der Wählerinitiative Reinfeld (WIR) aktiv.
Neben Fotografie und Politik bleibt daher nur selten Zeit für seine Modellbahn: „Ich habe nur noch ein Testgleis. Die schönsten Züge aus meiner Sammlung stehen in der Vitrine, wo ich sie jederzeit sehen kann.“
Dabei handelt es sich in erster Linie um in Norddeutschland beheimatete Züge, wie auch anhand ihrer detailgetreuen Kennzeichnung seiner Dieselloks deutlich wird: Bahnbetriebswerk Lübeck.
Marc R. Hofmann