Scharbeutz. „Da fehlt doch noch etwas“, bemerkte der Friseurmeister Fred-Michael Pätau aus Scharbeutz, als er das neu angelegte Urnenfeld auf dem Scharbeutzer Waldfriedhof genauer betrachtete. Er dachte sofort an einen Baum, kaufte für 188 Euro eine Trauerweide und sorgte dafür, dass sie noch in diesem Jahr eingepflanzt wird. Gemeinsam mit Pastorin Dr. Corinna Schlapkohl und dem Friedhofswart Borris Mayes sowie mit den Kirchenvorstandsmitgliedern Ernst-Otto Timm, Horst-Dieter Höppner, Karin Boller, Helga Sander und Wolfgang Kollath betrachtete er gestern seine Spende.
Der Scharbeutzer Friedhof wurde vor etwa 55 Jahren eingerichtet. Nach einer Erweiterung im Jahr 1985 hat er eine Fläche von über 20700 Quadratmetern.
Die Kirchengemeinde Scharbeutz gibt es bereits seit 60 Jahren. Vorher gehörte sie zum Kirchspiel Gleschendorf. 1962 wurde die vom Schwartauer Architekten Heeske entworfene Friedhofskapelle mit der Trauerhalle ihrer Bestimmung übergeben. Die gärtnerische Anlage, die im Juli 1962 fertiggestellt wurde, verantwortete Karl von Schierstedt, Gartenarchitekt und Friedhofsinspektor aus Neumünster.
Auf dem gesonderten Urnengelände sind sowohl anonyme Gräber als auch Gräber möglich, bei denen der Name des Toten auf einem Messingschild an einem Kreuz vermerkt ist. Dieses über drei Meter hohe Eichenholz-Kreuz wurde im November 2014 aufgestellt. Ein gepflasterter und von einer Hecke eingerahmter Weg führt dorthin, so dass die Trauernden die Rasenfläche nicht betreten müssen. Eine Sitzbank davor lädt zum Verweilen und zur Zwiesprache ein.
cd