Die jahrelange Suche ist beendet: Der Fundus des Neustädter Zeittor-Museums soll in den kommenden Monaten gesichtet, archiviert und anschließend neu eingelagert werden. Statt wie bisher im Pelzerhakener Horchturm sollen archäologische Stücke, eine Kanonenkugel sowie Hunderte Kartons gefüllt mit Keramik, Knochen, Steinen und Spielzeugen in Zukunft im Keller vom Schulgebäude des Ameos-Klinikums untergebracht werden. Dort sollen die Exponate sicher vor Feuchtigkeit sein.
Der Förderverein des Museums hat die Suche nach einer vernünftigen Unterbringung des Magazins in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben. Mehrfach berichteten die LN über den Zustand der Ausstellungsstücke. Ernst-August Petsch, der Vereinsvorsitzende, erinnerte anlässlich der Präsentation der neuen Räumlichkeiten, an den langen Weg. Bereits seit der Übernahme des früheren Kreismuseums durch die Stadt im Jahr 2006 habe die Frage nach einer langfristigen Unterbringung die Verantwortlichen der Stadt beschäftigt. Der Horchturm war ein Provisorium – und das bald 13 Jahre lang.
Denkmalschutz verhinderte Horchturm-Lösung
Im Mai 2017 wäre Letzteres fast zu Dauerlösung geworden, sollte dafür umgebaut werden. Die Überreste der alten Dieselgeneratoren sollten entfernt werden. „Da hat uns jemand in die Suppe gespuckt. Der Denkmalschutz hat gesagt, dass alles so bleiben müsse“, erläuterte Ernst-August Petsch. Anschließend habe sich ziemlicher Druck aufgebaut. Letztendlich hätten sich die Stadt und Ameos geeinigt, die Kellerräume zu nutzen. Dort befindet sich bereits ein Teil der Exponate.
Mit Hilfe von Unternehmen aus der Region sowie Zimmermann-Azubis aus dem Kreis Ostholstein sei in den vergangenen Monaten ein Belüftungssystem sowie zahlreiche Regale eingebaut worden. Alles verteilt sich auf etwa 130 Quadratmeter. Insbesondere das permanente Lüften der Räume war ein Muss, um eine erneute Schimmelbildung wie im Horchturm zu verhindern.
Bestand im Winter sichten
Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann (parteilos) betonte, dass nun Museumschef Dr. Frank Wilschewski gefordert sei. Dieser müssen in Zusammenarbeit mit Kollegen den Bestand im Horchturm sichten. Bereits im Juni dieses Jahres hatte Wilschewski den LN gesagt, dies zusammen mit der Leiterin des Eutiner Museums machen zu wollen. Klaas Raloff, Leiter des Amtes für gesellschaftliche Angelegenheiten, ergänzte nun, dass die Arbeit diesen Winter erledigt werden sollen. „Dann haben wir eine dauerhafte Lagerung gegen den Zerfall“, sagte er.
Sebastian Rosenkötter