Malente. Ob es tatsächlich der Trickbetrüger ist, der schon bundesweit für Ärger gesorgt hat, ist noch unklar. Am Sonntag wollte ein Mann bei Kay Kiehne von der 5-Seen-Fahrt und Kellersee-Fahrt Malente mit einer erfundenen Geschichte Spenden sammeln. Mit der gleichen Masche wurden bereits Geschäftsinhaber in ganz Deutschland geprellt.
„Er war sehr nett, höflich und redegewandt“, sagt Kay Kiehne. Am Sonntag kam zu dem Mitarbeiter der 5-Seen-Fahrt und Kellersee-Fahrt ein Mann, etwa 1,70 Meter groß, dunkelhaarig, vielleicht im Alter von Mitte 50 oder Anfang 60, der sich als „Herr Schneider“, Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks (WDR), ausgab. Er behauptete, für eine Gruppe krebskranker Kinder eine Fahrt buchen zu wollen. Dann folgte eine abenteuerliche Lüge.
„Er meinte, es fände eine Verlosung statt“, sagt Kiehne. „Wenn ich spende, kann er diese manipulieren, so dass ich einen Gewinn bekomme.“ 89 Euro wollte der Mann haben. Kiehne wurde skeptisch, recherchierte im Internet und fragte beim WDR nach dem vermeintlichen Mitarbeiter. Dort ist „Herr Schneider“ beziehungsweise „Herr Schröder“, wie er sich ebenfalls nennt, seit einigen Jahren bekannt.
WDR-Sprecherin Lena Schmitz:„Es gibt immer wieder Fälle. Wir raten allen Betroffenen, sich an die Polizei zu wenden.“ Die hat zumindest in Ostholstein und Lübeck noch nichts von dem Betrüger gehört.
„Bei uns liegen bisher keine Fälle vor“, sagt Polizeisprecher Dierk Dürbrook.
Bundesweit hat „Herr Schneider“ beziehungsweise „Herr Schröder“ Menschen betrogen. Zuletzt hatte die Düsseldorfer Kriminalpolizei im Februar öffentlich vor dem Trickbetrüger gewarnt. Er hatte sich in verschiedenen Geschäften ausgiebig informiert und behauptet, er beabsichtige einen Kauf. Schließlich fragte er nach Spenden für krebskranke Kinder. Er hinterließ als Dankeschön gefälschte Gutscheine, nachdem die Opfer Bargeld herausgegeben hatten.
km