Eutin. Der Marsch ist die offizielle Premiere für den 2015 gegründeten Förderverein, der sich der Bewahrung der Traditionen rund um das „Bürgervogelschießen“ verschrieben hat. Vorsitzender ist Rolf Forst, ihm zur Seite steht seine Frau Heike als Koordinatorin.
Obwohl erst seit zwei Jahren in Eutin-Sielbeck zu Hause, ist Rolf Forst, der sich augenzwinkernd einen Kölner Migrationshintergrund zuweist, engagierter Schützenbruder in Eutins ältester Vereinigung und hat als solcher einen besonderen Bezug zum Erhalt von deren Werten und Gebräuchen: „Die Bewahrung von gewachsenen Traditionen und überliefertem Brauchtum ist auch heute noch Ziel der Gildebruderschaft,“ heißt es unter dem Stichwort „Ziele und Werte“ auf der Internetseite der Schützen. Und als die Idee aufkam, ebendies über einen Förderverein zu gewährleisten, zögerte das Ehepaar Forst nicht lang: „Wir wollen uns einbringen in der neuen Heimat“, erklärt Heike Forst.
Da der Verein zwar aus der Gilde heraus entstanden, ansonsten aber vollkommen eigenständig ist, können im Gegensatz zur Gilde auch Frauen Mitglieder werden. „Wir sind offen für alle“, betonen die Forsts. 36 Mitglieder zählt man bisher, die Vereinsfarben sind Blau und Rot. Unter dieser Fahne präsentiert sich auch die „Eutiner Schützengilde von 1668“ als Zeichen der Verbundenheit mit dem Haus Oldenburg. Vereinsziel sei es, einen Beitrag zum kulturellen Leben in der Stadt zu leisten. Dafür werde es Veranstaltungen geben, für Ende September ist ein Informationsabend zum Bürgervogelschießen geplant. Und auch der Naturschutz werde eine Rolle im künftigen Vereinsleben spielen, schließlich gehören auch die Linden auf dem Vogelberg zur buchstäblich gewachsenen Tradition. Denkbar sei zudem, einen eigenen Kostümfundus anzulegen. Beim Schützenfest werden die Frauen und Männer fürs Erste dank der Unterstützung durch die Eutiner Festspiele historisch gewandet sein. In diesem Staat wollen sie auf dem Marktplatz Rosen, die Blumen der Schützengilde, verteilen und zum Vogelberg marschieren oder kutschiert werden: „Die Herausforderung war, ein Gespann zu finden, das Musik gewohnt ist“, verrät Rolf Forst. Das hat geklappt und so dürfen die Eutiner sich auf mehr als einen Hingucker im Schützenzug freuen.
Das Programm
Donnerstag, 7. Juli:
17 Uhr Büchseneinschießen, 19 Uhr Meldung der Königsbe-
werber
Sonnabend, 9. Juli:
13.30 Uhr Kinderfest, 17 Uhr Stangenrichten; ca. 20.30 Uhr Marsch vom Vogelberg ins Brauhaus
Sonntag, 10. Juli :
6 Uhr Choralblasen auf dem Markt,
10.30 Uhr Sammeln der Schützen im Schlosshof, 13 Uhr Platzkonzert auf dem Markt, 13.45 Uhr Empfang im Rathaus, 14.15 Uhr Aufstellung aller Gilden auf dem Markt, 14.30 Uhr Marsch durch Eutin, 15.20 Uhr Empfang, Begrüßung und Ehrungen auf dem Vogelberg, 15.40 Uhr Beginn der Schießwettbewerbe mit den Ehrenschüssen
Montag, 11. Juli:
7.30 Uhr Empfang im Schlosshof, 8 Uhr Marsch durch Eutin, 12 Uhr Gildetafel – Schützenhaus, 15.30 Uhr Schießwettbewerbe, 18 Uhr Königswettbewerbe, ab 20. 30 Uhr Königsproklamation
Die Zeitangaben sind vorläufig.
Astrid Jabs