Eutin. Die Ermittlungen zu einer fiesen Schlägerei am Kleinen Eutiner See schienen längst im Sande verlaufen zu sein, zu diffus waren die Angaben zu möglichen Tätern und Zeugen. Jetzt aber konnte vor dem Eutiner Amtsgericht doch noch Licht ins Dunkle gebracht werden, und zwar aufgrund der Dreistigkeit der Anstifterin, die sich mit zwei weiteren Angeklagten wegen Körperverletzung verantworten musste.
Dabei hatte Petra R. (56) eigentlich Nico C. (30, Namen geändert) wegen Betruges angezeigt: Er habe von ihr Geld erhalten, dieses aber nie zurückgezahlt. Tatsächlich habe er 150 Euro bekommen, hatte Nico C. eingeräumt – die gleiche Summe, die Petra R. auch an Meik L. (38, Name geändert) gezahlt habe, und zwar dafür, dass die beiden Männer einen Bekannten verprügeln, der Petra R. angeblich belästigt und geschlagen hatte. Nico C. und Meik L. hatten diesen „Auftrag“ tatsächlich angenommen und ihr Opfer, einen heute 45 Jahre alten Frührentner, während eines Zechgelages am Kleinen Eutiner See brutal attackiert – mit Schlägen und Fußtritten, wobei der Mann am Ende dann auch noch im Wasser landete. Petra R. habe zugesehen „und sich ins Fäustchen gelacht“, erklärte Meik L.
Anwohner alarmierten schließlich die Polizei, die laut einer Zeugenaussage „mit leuchtenden Lampen“ anrückte.
Das Opfer zog sich unter anderem einen Kiefer- und einen Jochbeinbruch sowie einen gebrochenen Finger zu. Petra R. habe später eingeräumt, von dem Mann weder belästigt noch geschlagen worden zu sein, fügten die Angeklagten hinzu. „Eine richtig fiese Nummer“, befand Amtsrichter Otto Witt und verurteilte Petra R. und Nico C. wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1000 Euro sowie Meik L. zu einer Geldstrafe von 500 Euro.
latz