Dahme/Fehmarn. Unwetter und starker Wind haben am Dienstagnachmittag und auch noch gestern Ostholstein in Atem gehalten. Auch ein vermeintlicher Tornado wurde beobachtet.
Die Internetseite www.wetteronline.de meldete am Dienstagnachmittag starke Gewitter über Ostholstein und später sogar einen „Tornadoverdacht“ in Dahme. Dabei wurde auf ein Video verwiesen, das zuvor im Internet aufgetaucht war. Darin soll eine „Superzelle bei Dahme“ zu sehen sein; der Filmer will auch eine Rotation am Boden gesehen haben. Der Videoclip (www.wetteronline.de) zeigt jedoch nur unscharfe Bilder.
Die Polizei wisse nichts von einem Tornado, sagt Polizeisprecherin Anett Dittmer, es habe jedoch einige Unwetter-Einsätze gegeben. Auf dem Gruberweg zwischen Grube und Dahme wurde ein Baum durch eine Gewitterfront mit Sturmböen, Blitz und Regen entwurzelt, dieser lag in ganzer Größe auf der Straße. Die Feuerwehr räumte ihn beiseite.
In Neustadt stürzte am späten Dienstagnachmittag ein Baum im Industrieweg um, zudem schlug am Abend ein Blitz in eine Pappel in Scharbeutz ein. Die B 76 musste dort für rund vier Stunden gesperrt werden, weil der Baum auf die Fahrbahn zu stürzen drohte. Die Feuerwehr musste den Baum kontrolliert fällen.
In Grömitz sorgten Regenmassen für viel Ärger. Monika Westphal, Betreiberin der Filmbühne, berichtet von vollgelaufenen Abflüssen vor dem Gebäude. Anschließend habe der Wind das Wasser ins Foyer und in die Toiletten gedrückt. Glücklicherweise habe der Fliesenboden Schlimmeres verhindert, so Westphal.
Auf der Sundbrücke kippte gestern am frühen Morgen ein leerer Lkw-Anhänger aus Polen um – und sorgte für eine 90-minütige Sperrung. Der Fahrer war in Richtung Süden unterwegs gewesen, als sein unbeladener Lkw offenbar von einer Windbö erfasst und auf die linke Fahrzeugseite geworfen wurde, so Polizeisprecherin Dittmer. Der Fahrer blieb unverletzt, aber „der Anhänger lag danach größtenteils auf der Gegenfahrbahn“. Auf der anderen Seite habe die nicht umgewehte Zugmaschine gestanden, sodass die Brücke komplett blockiert war. Dittmer: „Der Lkw drohte auch umzukippen, daher wurde von den Beamten die Feuerwehr zur Sicherung des Fahrzeugs angefordert sowie ein Bergungsunternehmen für den Anhänger.“ Die Brücke wurde voll gesperrt, dadurch bildete sich auf der Bundesstraße 207 in beide Fahrtrichtungen ein Rückstau von etwa zwei bis drei Kilometer.
Ebenfalls wegen eines umgekippten Lkw musste bereits am späten Dienstagnachmittag die Kreisstraße zwischen Bannesdorf und Niendorf auf Fehmarn über zwei Stunden gesperrt werden. Ein heimischer Lastwagen war plötzlich von der Fahrbahn geraten. Der Fahrer blieb unverletzt. Polizeieinsatz, Bergung und Aufräumarbeiten wurden durch wolkenbruchartige Schauer erschwert, dauerten bis in den frühen Abend.
Sts, Pm, Ser, Gjs