Nach einem umstrittenen Immobilienkauf, der zu heftigen Kontroversen in Kellenhusen führte, trat Carsten Nebel Anfang Februar als Bürgermeister der Gemeinde zurück (LN berichteten). Da bis zur Kommunalwahl auf eine Neuwahl verzichtet wurde, rückte Nicole Kohlert (FWK) als erste stellvertretende Bürgermeisterin kommissarisch in die Verantwortung. Doch wie sieht es jetzt aus um den Stuhl des Bürgermeisters? Wie positionieren sich die Parteien im Ort?
„Ich stehe zwar auf Listenplatz Nummer eins, doch ich gehe nicht mit der Hauptoption in die Wahl, Bürgermeister zu werden“, erläutert Stefan Schwardt von der CDU. Der 44-Jährige ist seit der Kommunalwahl 2013 in der Gemeindevertretung und seit fast zehn Jahren in der Partei. Man wolle als Team auftreten. Im Vordergrund stehe das Wahlprogramm. „Und wenn es dann Volkes Wille ist und wir wieder die stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung werden, stellen wir sicherlich auch den Bürgermeister“, betont Schwardt. Seine CDU werde sich nach der Wahl an einem Tisch zusammensetzen und Gespräche führen.
Um für das Amt zur Verfügung zu stehen, müsse man den zeitlichen Aufwand berücksichtigen. Und dass es nicht mit einer Stunde pro Woche getan ist, weiß Nicole Kohlert (50) von den Freien Wählern.
Schon ihre Mutter war 17 Jahre Bürgermeisterin im Ort. In der Kommunalpolitik tätig zu sein, sei für alle ein nicht immer ganz einfaches Ehrenamt. „Man hat schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und muss manchmal über richtige Summen abstimmen.“ Als (Interims-)Bürgermeisterin habe sie zudem viele Termine wahrzunehmen, Ausschüsse und Sitzungen vorzubereiten und viel mit der Verwaltung zu kommunizieren. Aber sie könne es sich vorstellen, weiterzumachen, wenn es die Mehrheitsverhältnisse zulassen würden.
Beim SPD-Ortsverein in Kellenhusen steht ein Team an erster Stelle. „Wir haben keine Art Spitzenkandidat, sondern treten geschlossen als Partei an“, erläutert die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Lübker. Man werde nach der Wahl schauen, wie die Gemeindevertretung sich aufstellt und sich dann mit der Personalie beschäftigen.
Von Markus Billhardt