Bad Segeberg. /Elmshorn. „Der Arbeitsmarkt ist im Aufwind, und für 2016 erwarten wir neue Herausforderungen“, sagte Thomas Kenntemich, Leiter der für den Kreis Segeberg zuständigen Agentur für Arbeit Elmshorn, jüngst bei der Vorstellung der Bilanz zur Entwicklung des Arbeitsmarktes.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit um vier Prozent im Jahresmittel im Kreis Segeberg fiel damit deutlicher aus als landesweit. In ganz Schleswig-Holstein sank die Anzahl der Arbeitslosen durchschnittlich „nur“ um 3,1 Prozent. Das machte sich auch bei der Arbeitslosenquote bemerkbar. Die sank in Segeberg auf einen Jahresdurchschnitt von 4,8 Prozent. Auch hier liegt der Kreis deutlich unter dem Landesschnitt von 6,5 Prozent. Positiv wirkten sich laut dem Bericht der Agentur die Beschäftigungszuwächse aus, insbesondere im Handel, Pflegebereich und Erziehungswesen sowie im Baubereich und in der Arbeitnehmerüberlassung. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs in Segeberg um 2,9 Prozent auf 84050. Hingegen haben metall- und elektroverarbeitende Industrie sowie Banken und Versicherungen in den vergangenen Monaten eher Personal abgebaut.
Trotz der erfreulichen Entwicklung am Arbeitsmarkt gelingt vielen Menschen der Übergang in eine neue Beschäftigung nicht nahtlos. Die Arbeitsagentur hilft dann mit der Zahlung von Arbeitslosengeld I, das aus den Beiträgen von Arbeitnehmern und -gebern finanziert wird. 2015 hat die Arbeitsagentur im Kreis Segeberg 40,5 Millionen Euro Arbeitslosengeld I ausgezahlt. Aufgrund der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt waren dies 3,6 Prozent (1,5 Millionen Euro) weniger als 2014.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt der Agentur für Arbeit auf der Vermeidung und Reduzierung von Langzeitarbeitslosen. Dieses soll durch Prävention, individuelle Integrationsbemühungen und Qualifizierung ungelernter und älterer Arbeitnehmer erreicht werden.
Eine große Herausforderung wird die Integration der geflüchteten Menschen auf dem Arbeitsmarkt sein. Für die besonderen finanziellen und personellen Aufwendungen wurden der Arbeitsagentur zusätzliche Mittel bereitgestellt. „Die Unternehmen zeigen eine hohe Bereitschaft, geflüchtete Menschen in das Arbeitsleben zu integrieren“, sagt Sebastian Koch vom Verwaltungsausschuss der Agentur. Ziel sei, möglichst viele Flüchtlinge in Ausbildung oder Arbeit zu integrieren. Potenzial sei vorhanden, es werde jedoch einige Jahre dauern, bis sie als Fachkräfte zur Verfügung stünden. „Viele Geflüchtete sind jung und lernwillig, diese Chance sollten wir für die Region nutzen“, so Koch.
LN