Fahrenkrug. Nicht teuer, aber ein Ort, an dem Kinder sich wohlfühlen. Ein Arbeitsplatz, der moderne Anforderungen erfüllt, sich aber gut ins gewachsene Dorfbild integriert: Die neue Kindertagesstätte in Fahrenkrug, die gleichzeitig Schulungsseinrichtung und Treffpunkt sein soll, muss viele Ansprüche erfüllen. Knapp zwei Millionen Euro, plus rund 250000 Euro für eine Zuwegung in Form einer Einbahnstraße, will die Gemeinde in ihr neues Bildungszentrum neben dem Bürgerhaus stecken. 750000 Euro sollen dabei durch Fördermittel abgedeckt werden.
„Wir wollen einen tollen Platz für Kinder, ein für die Kommune positives Gebäude und einen guten Arbeitsplatz.“
Gemeindevertreter Sebastian Fuß (CDU)
Es seien wie immer vier Wände mit Dach — dennoch wolle man einen „tollen Platz für Kinder, ein für die Kommune positives Gebäude und einen guten Arbeitsplatz“, sagte Sebastian Fuß (CDU), Vorsitzender im Maßnahmenausschuss, jetzt vor den Kita-Mitarbeiterinnen. Aus gutem Grund traf man sich, denn noch haben die Frauen die Möglichkeit, Vorschläge einzubringen und Einfluss zu nehmen.
Fuß räumte ein, dass die geplante Fassade in Fahrenkrug bisher nicht so gut angekommen sei: „Wir bauen da nichts Spektakuläres. Die finanziellen Möglichkeiten sind beschränkt.“ Doch so schlicht das Gebäude voraussichtlich im Holzständerbau im skandinavischen Stil für rund 60 Kinder (derzeit sind es 48) von außen wirken mag, so ausgeklügelt ist die Innengestaltung. Ein Eingangsbereich mit „Kinderbistro“ und großem Bewegungsraum plus Nebenräume, die gleichzeitig genügend Platz etwa für Kurse, Mitarbeiterschulungen oder ähnliche Veranstaltungen bietet, sind mit dem eigentlichen Kita-Bereich durch zwei Zugänge verbunden, die auch geschlossen werden können. Ein Bereich mit zwei Elementar-Räumen und Nebenräumen sowie ein Krippenbereich mit zwei Gruppenräumen, Rückzugsmöglichkeiten und vieles mehr sind vorgesehen.
„Sie sollen dort arbeiten, darum haben sie Mitspracherecht“, so Fuß. Allerdings in begrenztem Rahmen. Fuß bedauert, dass die Einbindung „im Vorwege nach unten abgeblockt wurde“, denn man habe versucht, alle Beteiligten mitzunehmen. So bleiben jetzt zur Mitsprache Dinge wie die Küche — minimalistisch zum Aufwärmen von Gerichten ausgelegt, komplett ausgestattet zum Kochen oder zusätzlich höhenverstellbar, damit auch die Jungen und Mädchen gelegentlich eingebunden werden können. Auch ob die geplanten Oberlichter in manchen Räumen zu öffnen sind, ist noch nicht entschieden, ebenso die Gestaltung der Holz-Außenfassade: natur oder beschichtet. Und wenn beschichtet, in welcher Farbe. Im Außenbereich gibt es ebenfalls viel Gestaltungsspielraum für die Erzieherinnen. Allerdings müssen Gemeinde und Kirche als Träger zustimmen. Mitte 2017 soll das Gebäude stehen.
Kirchenkreis soll Kita-Trägerschaft übernehmen
Die evangelische Kirchengemeinde Wahlstedt betreibt die Kita in der Kronsheider Straße, an der Kirche sowie die „Kita unter Reet“ in Fahrenkrug. Das soll sich voraussichtlich ändern, wenn die Lebenshilfe-Kita in der Stadt fertig ist. Derzeit laufen Gespräche zur Übernahme der verbleibenden beiden Einrichtungen in die Trägerschaft des Kirchenkreises Plön-Segeberg. Das bestätigt man dort auf LN-Nachfrage. Sollte es dazu kommen, betreibt der Kirchenkreis sechs Einrichtungen in Segeberg und Stormarn. hil
Heike Hiltrop