Leezen. Fünf Jahre hat es gedauert, bis die Idee umgesetzt und gewissermaßen schriftlich besiegelt war. Die evangelische Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Leezen ist zertifiziert worden. Es ist die dritte Einrichtung dieser Art in Schleswig-Holstein überhaupt und die erste im Kirchenkreis Plön-Segeberg, die die Auszeichnung durch das evangelische Gütesiegel erhält. Es wurde den Mitarbeitern zu Weihnachten überreicht.
Das Gütesiegel besage, dass sich die Kindertagesstätte in einem dreijährigen Arbeitsprozess einem einheitlichen Kriterienkatalog der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) umgesetzt habe, erklärte Pastor Wolfgang Stahnke (Öffentlichkeitsarbeit). Das heißt, dass die Tagesstätte ihre Arbeitsabläufe, ihre Bildungs- und Betreuungsziele an den Kindern, aber auch ihre Zusammenarbeit mit dem Träger, den Eltern und dem Gemeinwesen diskutiert und festgelegt hat.
Diese Zielvorgaben würden ebenso dokumentiert wie die tatsächlichen Abläufe. Die Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit werde regelmäßig innerhalb des Teams ausgewertet und beurteilt, aber auch durch Mitarbeiter des Landesverbandes für Evangelische Kinderpflege überprüft.
Bereits vor fünf Jahren habe das Team um die Leiterin Doris Omsen die Idee entwickelt. Doch erst vor drei Jahren hätten sich die Kinderpflegeverbände und die Landeskirchen auf den einheitlichen Kriterienkatalog mit verbindlichen Zielen verständigt. Anders als bei einer Din-Iso Zertifizierung, mit der sich das Team auch beschäftigt hat, spielt im evangelischen Gütesiegel der religionspädagogische Bildungsanteil eine wichtige Rolle, so Stahnke. „Uns liegt sehr daran, dass die religiöse Dimension unseres Lebens gelebt und den Kindern nicht vorenthalten wird, wie wir Christen glauben“, betonte Propst Dr. Klaus Kasch. Evangelische Kindergärten gebe es schon sehr lange, doch früher seien die Betreuungszeiten kürzer gewesen und die Kinder seien in erster Linie betreut worden. Nun aber seien die Kinder über viele Stunden dort und die Kindertagesstätten hätten einen eigenen Bildungsauftrag.
Der Geschäftsführer des Verbandes für Evangelische Kindertagesstätten in Rendsburg, Markus Potten, übergab die Zertifizierungsurkunde und das Zertifizierungsschild. Es soll demnächst an der Tür der Kindertagesstätte angebracht werden. Ebenso dabei waren viele Eltern, die Erzieherinnen, der Kirchenvorstand und die beiden Kita-Fachberaterinnen des Kirchenkreises, Regina Ocvirk und Maren Leonhard, die die Qualitätsentwicklung in vielen Teamsitzungen begleitet haben.
Für Doris Omsen war die Übergabe bis zuletzt eine Überraschung. Sie war zur Kur und ahnte nichts davon. Nun durfte sie das Ergebnis der Arbeit feiern, zunächst in der Kirche und dann bei einem kleinen Empfang. red
LN