Reinfeld. Auch in Reinfeld wird jetzt mit blauen Kreuzen gegen den geplanten Bau der festen Beltquerung demonstriert.
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „Spur der Kreuze“ kamen auch Valerie Wilms, die für die Grünen im Verkehrsausschuss des Bundestages sitzt, und Konstantin von Notz, der sich als Wahlkreisabgeordneter von Stormarn und Lauenburg für die Bundestagsfraktion mit dem Thema beschäftigt, nach Reinfeld. Im Kulturladen in der Paul-von-Schoenaich-Straße informierten die beiden Grünen-Politiker rund 40 Bürger über das umstrittene Vorhaben. Mit einem finanziell immensen Aufwand werde eine Querung geplant, die von den anfänglichen Planungszahlen in alle Richtungen erheblich abweiche, hieß es. Die gedachten täglichen Fahrten würden beim Personen- wie Güterverkehr immer weiter nach unten korrigiert. Für die geplanten Durchfahrten werde in Deutschland sonst noch lange keine Autobahn gebaut und viele Städte und Gemeinden, die erheblich mehr Belastung auf Landstraßen erleben dürfen, müssten weiter von Umgehungen träumen.
„Ein Beispiel sind die bisher nicht geplanten Querungen der Strecke, die auf viele Gemeinden zukommen werden“, erläuterte Konstantin von Notz. Besonders in Reinfeld, wo sich auch Feuerwehr und andere Rettungskräfte auf unterschiedlichen Seiten der Bahnstrecke befinden. Da komme auf Reinfeld einiges zu. Die jetzt schon auf der Jütlandroute fahrenden 70 Güterzüge am Tag sollen dann auf der Strecke Hamburg-Lübeck bis nach Fehmarn fahren – und dies nachts, weil die Zugtaktung tagsüber keine Fahrten erlaube, so die Grünen weiter. Dies bedeute umgerechnet alle sieben Minuten ein 800 Meter langer Zug.
Die Rettungskette Reinfelds lasse sich dann nachts ohne Bau von Brücken oder Tunneln nicht aufrechterhalten. Die Kritik der Grünen an der Fehmarn Belt-Querung richtet sich gegen ein Projekt, das mit massivem Aufwand ein Minimum an Effekt erzielt. „Vorausschauende Verkehrspolitik sieht anders aus“, sagte Valerie Wilms. Die Planung der dringend benötigten S 4 wurde wieder zurückgestuft, die ebenso dringend benötigten Reparaturen und Neubauten der schon bestehenden Straßen und Bahnstrecken wird nicht im Ansatz so stattfinden können, wie es dringend nötig wäre.
LN