Synagoge: Der Hauptgrund war nicht, wie die Propaganda nachher behauptete, die Nähe des St.-Annen-Museums: Die Stadt hatte schon andere Pläne für das Gebäude. Im August 1938 hatte die Jüdische Gemeinde es ihr aus lauter Verzweiflung zum Kauf angeboten. 1939 griff die Stadt zu – für einen Spottpreis. Die neuen Herren zerstörten die Kuppel, rissen die Fassade ab, ersetzten sie durch eine schlichte, neue, und quartierten dahinter ein Kindertagesheim, eine Schulwerkstatt, eine Turnhalle und ein Lager für Theaterrequisiten ein.
Seit 2014 wird die Synagoge mit Mitteln von Possehl-Stiftung, Land und Bund für mehr als acht Millionen Euro saniert. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis 2019 dauern.
Lutz Roeßler