Hamburg. Am Hamburger Flughafen entsteht eine Abschiebe-Einrichtung für abgelehnte Asylbewerber. Seit Anfang August würden die Fundamentplatten für die Wohncontainer im westlichen Teil des Flughafengeländes verlegt; die Einrichtung solle dann im Herbst in Betrieb gehen, bestätigte Frank Reschreiter, Sprecher der Hamburger Innenbehörde, einen Bericht des Senders NDR 90,3 über den Baubeginn des ersten Abschiebegewahrsams auf einem deutschen Flughafen.
Vorgesehen sind 15 Unterbringungsplätze für Hamburg und fünf für Schleswig-Holstein. Die abgelehnten Asylbewerber können dort ein bis vier Tage festgehalten werden, um dann in ihre Heimatländer zurückgeflogen zu werden. Reschreiter betonte, die Einrichtung werde keineswegs immer belegt sein – es gehe um Einzelfälle: „Es geht dabei nur um die Menschen, die sich systematisch immer wieder ihrer Rückführung entzogen haben.“
In seiner Antwort vom 26. Juli auf eine Kleine Anfrage der Linken-Politikerin Christiane Schneider erläuterte der Senat die Unterbringungsbedingungen: Die in Gewahrsam genommenen Menschen bekommen demnach alle ein Einzelzimmer, das zusammen mit separatem Toiletten- und Waschraum 14,5 Quadratmeter groß sei. Außerdem gebe es vier Gemeinschaftsräume, zwei Raucherräume, ein Spielzimmer, eine Essensausgabe, zwei Duschbereiche und zwei Außenbereiche.
Am Frankfurter Flughafen gibt es bereits einen Rückführungsbereich, in den die Menschen wenige Stunden vor dem Abflug gebracht werden. Der Europäische Gerichtshof hatte 2014 die Abschiebehaft von abgelehnten Asylbewerbern in normalen Gefängnissen untersagt.
LN