Den Männern werde ein besonders schwerer Fall des gemeinschaftlichen Diebstahls mit Waffen vorgeworfen, teilte Oberstaatsanwalt Axel Bieler gestern mit. Die Polizei konnte den Großteil der Beute vom 24. Januar 2018 – mehr als 2,4 Millionen Euro – zwischenzeitlich sicherstellen.
Der Fall mutete zunächst mysteriös an: Irgendwo auf ihrem Weg von Hamburg nach Kiel waren den beiden Geldtransportfahrern die Spezialkassetten mit Bargeld auf unbekannte Weise abhanden gekommen. Eine GPS-Überprüfung ihrer Tour ergab, dass der Transporter zweimal angehalten hatte, ein erstes Mal auf dem Autobahn-Rastplatz Rehbrook-Ost bei Tremsbüttel (Kreis Stormarn). Dort hatte einer der beiden Sicherheitsleute über Magenschmerzen geklagt. Der Mann verließ das Fahrzeug kurz. Das zweite Mal stoppte der Transporter auf einem Parkplatz an der B 404 nahe der Tankstelle in Kirchbarkau (Kreis Plön). Dort verließen beide Fahrzeuginsassen den Wagen. Bei Ankunft des Geldtransporters in seiner Kieler Zentrale war das Geld weg. Die Sicherheitskräfte gerieten in den Verdacht, eine Schlüsselrolle bei dem Raub zu spielen.
Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Fahrer des Geldtransporters gemeinsam mit einem Komplizen drei Geldboxen in Kirchbarkau unbemerkt umgeladen hatte. Die Gelegenheit war günstig: Der zweite Mitarbeiter des Transportunternehmens hatte sich demnach zu diesem Zeitpunkt von dem Geldtransporter entfernt.
Ende März hatten Polizei und Staatsanwaltschaft in Hamburg acht Wohnungen sowie Fahrzeuge durchsucht und dabei mehr als zwei Millionen Euro aus der Beute sichergestellt. Außerdem nahmen Beamte die beiden Tatverdächtigen fest. ctö
LN