Die drei Mitarbeiter sollen laut Anklage dafür verantwortlich sein, dass Ende August 2015 mehr als 112 000 Liter Ethanol über ein Rohrsystem der Zuckerfabrik in die Peene geflossen waren, was zu dem Fischsterben führte. Die Zuckerfabrik, zu der das Bioethanolwerk gehört, entschuldigte sich später für den Vorfall. Die Betreiberin einer Kanustation an der Peene hatte die toten Fische bemerkt und die Behörden alarmiert. Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums waren damals 4,4 Tonnen tote Fische geborgen worden, die an Alkoholvergiftung verendet waren.
Durch die hohe Dosis Ethanol und den langen Zeitraum sollen sogar 18 Tonnen Fisch verendet sein. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) sah die Umwelt durch den Vorfall „nicht nachhaltig geschädigt“.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35 Jahre alten damaligen Produktionsleiter und zwei Mitarbeitern vor, nicht die nötige Sorgfalt bei Inspektionsarbeiten aufgebracht zu haben. Auf fahrlässige Gewässerverunreinigung steht nach Angaben des Gerichtssprechers Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren. Für den Prozess sind mindestens drei Verhandlungstage geplant. 14 Zeugen sind bisher geladen. Ein Urteil soll frühestens am 20. November fallen. Inzwischen läuft das touristische Geschäft an der Peene wieder.
LN