Lübeck. Der Start der Bauarbeiten für den sogenannten eHighway in Schleswig-Holstein verzögert sich. Das Vergabeverfahren laufe noch, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Es gebe jedoch erste Baumfällarbeiten, die aus Gründen des Naturschutzes vorab vergeben worden seien, sagte der Sprecher. Auf der Autobahn 1 zwischen Reinfeld und Lübeck soll eine Teststrecke für elektrisch angetriebene schwere Nutzfahrzeuge entstehen.
Dazu sollen entlang der Autobahn Oberleitungen errichtet und in Betrieb genommen werden. Ursprünglich sollte das Aufstellen der Masten im März beginnen. Der zwölf Kilometer lange Autobahnabschnitt ist Verkehrsplanern zufolge mit 8000 Transportern täglich eine der meistgenutzten Lkw-Verkehrsachsen in Schleswig-Holstein.
Die bis zu zwölf Meter hohen Masten sollen in regelmäßigen Abständen neben der Fahrbahn aufgestellt werden. Die eigentlichen Fahrdrähte werden an Querauslegern befestigt, die die jeweils rechte
n Fahrspuren überspannen. Dadurch können mit entsprechenden Stromabnehmern ausgerüstete Laster auf der Strecke mit Strom statt mit Diesel fahren. Landesregierung und Bundesumweltministerium hatten das Projekt im Februar 2017 vorgestellt.
Der Aufbau der Infrastruktur soll neun Monate dauern. Dazu gehören neben den Masten und Fahrdrähten auch drei sogenannte Gleichrichter-Unterwerke, die den Strom aus dem öffentlichen Netz in Fahrstrom umwandeln. Ende dieses Jahres soll der Praxistest beginnen, der nach Angaben von Ministeriumssprecher Harald Haase bis Ende 2021 laufen soll.
„An dem Praxistest werden zunächst nur wenige Fahrzeuge teilnehmen. Die Lastwagen sind Einzelanfertigungen und werden noch nicht in Serie produziert. Das Bundesumweltministerium wird die erforderliche Anzahl von Fahrzeugen beschaffen“, sagte Haase. Der Bund investiert 14 Millionen Euro in die Teststrecke. Weitere Teststrecken sind in Hessen und Baden-Württemberg geplant.
LN