Kiel. Das ergibt sich aus der Antwort auf eine Anfrage des SPD- Landtagsabgeordneten Jürgen Weber. In Hamburg hat der Datenschutzbeauftragte eine ähnliche Datensammlung als rechtswidrig bezeichnet, fordert die Löschung.
2170 Personen hat die Hamburger Polizei registriert, darunter 1070 HSV-Fans und 426 Anhänger des Zweitligisten FC St. Pauli. Wer in der Datei geführt wird, erfährt davon in der Regel nichts. In Schleswig-Holstein werden in der Datei „Verfahren Fußball SH“ 246 Personen aus Schleswig-Holstein geführt — Personen, gegen die Personalienfeststellungen oder Platzverweise angeordnet wurden, und Personen, „die regelmäßig im unmittelbaren Umfeld dieses Personenkreises festgestellt werden“, ergab Webers Anfrage.
„Fußballfans ohne einen konkreten Vorwurf, ohne sie darüber zu informieren und nach sehr auslegbaren Kriterien zu erfassen, lässt zumindest die Frage nach Verhältnismäßigkeit, wenn nicht nach Rechtmäßigkeit aufkommen“, sagt der SPD-Abgeordnete. Im Unabhängigen Landesdatenschutzzentrum heißt es nur, man habe die Daten aus Personalmangel noch nicht prüfen können, werde das auch in absehbarer Zeit nicht schaffen.
wh