Berlin. Die CDU-Opposition nennt die neun Fluchten in fünf Tagen einen „einmaligen Skandal in der Rechtsgeschichte“. Und auch aus den Reihen des SPD-Koalitionspartners ist Kritik an Berlins Justizminister Dirk Behrendt laut geworden. Doch der Grünen-Politiker hat die Rücktrittsforderungen nun zurückgewiesen.
Jetzt stehe Aufklärung im Vordergrund, sagte der Senator am Mittwoch bei einem Besuch im Gefängnis Plötzensee. Von dort waren aus dem geschlossenen Teil der Anstalt vier Inhaftierte ausgebrochen. Wenig später waren fünf Männer mit kleineren Delikten aus dem offenen Vollzug getürmt.
Am Mittwoch hat die Polizei einen 21-Jährigen festgenommen, der am 1. Januar aus dem offenen Vollzug des Gefängnisses Plötzensee entwichen war, teilte Behrendt mit. Damit sind derzeit noch fünf Männer auf der Flucht.
Heute habe ich eine Kommission aus internen und externen Sicherheitsexperten eingesetzt, um Schwachstellen zu analysieren und zu beseitigen. Ich bin weiterhin jederzeit bereit, den Rechtsausschuss umfassend zu informieren. https://t.co/IzzWvsFKqc
— Dirk Behrendt (@Dirk_Behrendt) January 2, 2018
Noch in dieser Woche werde eine externe Kommission eingesetzt, die die Ursachen besonders der vier aus dem geschlossenen Strafvollzug Entkommenen aufklären soll, kündigte der Grünen-Politiker an. Zudem beginne eine Schwachstellenanalyse durch ein Sicherheitsbüro noch im Januar. „Das steht jetzt im Vordergrund, alles andere bewegt mich momentan nicht zentral“, betonte Behrendt mit Blick auf Forderungen nach seinem Rücktritt.
Von RND/iro/dpa