Die Bundesländer ringen um eine gemeinsame Linie bei der Energiewende. Interessenkonflikte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze gebe es zwischen den Nord- und den Südländern, sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef Torsten Albig (SPD) am Donnerstag zum Beginn der Ministerpräsidentenkonferenz auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Auf die unterschiedlichen Interessen beim Ausbau von Offshore-Windanlagen im Norden und bei der Versorgungssicherheit im Süden verwies auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Der Regierungschef von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck (SPD), forderte die Bundesregierung auf, ihrer Koordinierungsfunktion gerecht zu werden. „Wir brauchen eine Linie.“
Die Ministerpräsidenten bereiten bei der zweitägigen Tagung den Energiegipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 2. November vor. Bund und Länder streiten seit Monaten über Korrekturen bei den Ausbauplänen für erneuerbare Energien und Netze. Alarmiert sind sie durch steigende Strompreise. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat vorgeschlagen, den Bau von Windrädern, Solar- oder Biogasanlagen zu deckeln, um die Ökostrom-Umlage nicht noch schneller steigen zu lassen.