Steigende Energiepreise haben die Teuerung in Deutschland den zweiten Monat in Folge über zwei Prozent getrieben. Im Juni legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Auch für Lebensmittel mussten die Verbraucher binnen Jahresfrist mehr zahlen.
Im Mai hatte die Preissteigerung insgesamt bei 2,2 Prozent im Jahresvergleich gelegen. In den Monaten Februar bis April hatte eine 1 vor dem Komma gestanden. Im Vergleich zum Mai 2018 legten die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zu. Der Anstieg der Energiepreise beschleunigte sich im Juni und lag bei 6,4 Prozent (Mai plus 5,1). Vor allem Heizöl (plus 30,3) und Sprit (plus 11,3) wurden binnen Jahresfrist deutlich teurer. Tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher auch für Nahrungsmittel (plus 3,4 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Juni 1,4 Prozent betragen.
Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) lag im Juni bei 2,1 Prozent. Sie ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Sie strebt mittelfristig für den Euroraum eine Inflation von knapp 2,0 Prozent an.
Dieser Wert gilt als Garant für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke. Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken, könnte das Firmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Dies könnte dann das Wirtschaftswachstum bremsen.
Viele Sparer, die ihr Geld trotz mickriger Zinsen als Tages- oder Festgeld parken, verlieren wegen der steigenden Inflation bares Geld.
LN