Wismar. Die Regierungschefs der norddeutschen Bundesländer haben sich für den konsequenten Ausbau der Windenergie an Land und auf hoher See ausgesprochen. Bei der anstehenden Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) dürfe der angestrebte Anteil der regenerativen Energien von 40 bis 45 Prozent am gesamten Stromverbrauch für das Jahr 2025 keine Obergrenze sein, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) zum Abschluss des „Windenergiegipfels“ in Wismar.
In einem sogenannten Wismarer Appell fordern die Nord-Regierungschefs gemeinsam mit dem Bundesverband Windenergie, dem Arbeitgeberverband Nordmetall und der IG Metall Küste den weiteren Zubau an Land von 2,5 Gigawatt Leistung pro Jahr. Auf See sollen auch im kommenden Jahrzehnt zwei bis drei Windparks pro Jahr neu ans Netz gehen. Der Appell sei „eine sehr starke Wortmeldung“ in Richtung Berlin, erklärte Sellering. „Ich bin ganz sicher, dass das ihn (Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel) nicht unbeeindruckt lässt.“
Es sei wichtig, dass die Nordländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen eine gemeinsame Linie verfolgen, um gegen die Interessen etwa der Kohleindustrie bestehen zu können, sagte Sellering. „Uns ist klar, dass das kein leichter Weg sein wird.“ Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, betonte, dass auch in Nordrhein-Westfalen und den Südländern Tausende Arbeitsplätze in den Zulieferindustrien entstanden seien. Auch diese könnten gefährdet sein. Eine starke Rolle in der Argumentation der Regierungschefs spielten die Beschlüsse des Klimagipfels von Paris, die eher eine Beschleunigung der Energiewende erforderten.
LN