Kiel. Wer das „Meister-Bafög“, also Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG), in Anspruch nimmt, erhält ab August monatlich mehr Leistungen und höhere Zuschussanteile. „Das macht den beruflichen Karriereweg in Handwerk, Industrie, Handel und im wachsenden Bereich der Sozialwirtschaft deutlich attraktiver“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) gestern in Kiel, und Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) ergänzte: „50 Prozent Zuschuss beim Unterhalt – und damit genauso viel wie beim Studenten-Bafög – das war uns wichtig.“
Die beiden Minister erwarten, dass die Zahl der Geförderten von 5200 im Jahr 2015 mittelfristig um etwa sieben Prozent steigen wird – unter anderem, weil die Förderung auf Bachelor-Absolventen und Studienabbrecher ausgeweitet wird. Dadurch steigen die AFBG-Kosten in Schleswig-Holstein von 6,2 Millionen Euro in 2015 auf voraussichtlich 6,7 Millionen Euro pro Jahr. Die Kosten teilen sich Bund (78 Prozent) und Land (22 Prozent).
Laut Bildungsministerin Ernst werden mit dem AFBG schon heute nicht nur Meister aus Handwerk und Industrie gefördert, sondern auch Fachwirte und Erzieher. Letzterer sei im vergangenen Jahr mit 508
Personen der mit Abstand am häufigsten geförderte Beruf in Schleswig-Holstein gewesen.
Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck, sagte: „Mit dem Meisterbrief öffnen sich den Nachwuchskräften im Handwerk echte Zukunftsperspektiven, auf die sie hervorragend vorbereitet sind. Sie können sich selbstständig machen und damit ihr eigener Chef werden.“
LN