Berlin. Zuerst die gute Nachricht: Die fünf Hightech-Korvetten der Marine, die lange als „Pannen-Korvetten“ Schlagzeilen machten, verrichten inzwischen zuverlässig ihren Dienst. Und nun die Schlechte: Die Probleme mit den Lenkflugkörpern schlagen mit zusätzlichen Kosten „von mehreren Millionen Euro“ zu Buche, wie der Bundesrechnungshof (BRH) im aktuellen Prüfbericht ankreidet.
Der brisante Fall wird schon in Kürze den Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages „ausführlich beschäftigen“, kündigte die Ausschussvorsitzende Bettina Hagedorn (SPD) an. Bereits 2005 kaufte die Bundeswehr 30 Lenkflugkörper vom schwedischen Hersteller Saab Bofors Dynamik. Die Marschflugkörper sollten bereits 2009 einsatzbereit sein, geliefert wurden sie jedoch erst drei Jahre später. 2012 zahlte die Bundeswehr den vollen Kaufpreis von 60 Millionen Euro. Dies aber ohne die Einsatzfähigkeit der Lenkflugkörper vorher ausreichend geprüft zu haben, bemängelte der BRH. Bei Tests des Waffensystems im Sommer 2013 durch die Korvette „Magdeburg“ vor der schwedischen Küste fielen gleich zwei Raketen buchstäblich ins Wasser.
Die Gründe dafür hatte der schwedische Hersteller zu verantworten, bemerkte der BRH. Allerdings gab der Kaufvertrag der Bundeswehr „keine Möglichkeit, den Auftragnehmer an den Kosten der Tests zu beteiligen“.
Von rz