Schönberg. Nach 55 Tagen Winterpause geht es für Regionalligaaufsteiger FC Schönberg 95 morgen wieder richtig zur Sache. Ab 13 Uhr treffen die Grün-Weißen im Palmbergstadion auf den „Krösus“ der Liga, wie Schönbergs Trainer Axel Rietentiet den FC Carl-Zeiss Jena nennt. Respekt habe seine Mannschaft natürlich, Angst aber nicht, kündigt der 46-Jährige einen mutigen Auftritt seiner Mannschaft an. „Wir haben nichts zu verlieren und werden versuchen, es dem Gegner so schwer wie möglich zu machen. Ob das am Ende reicht, werden wir sehen.“
Für die Jenaer, derzeit auf Platz 3 hinter Wacker Nordhausen und dem FSV Zwickau, ist es die weiteste Auswärtsfahrt der Saison. Und trotz der mehr als 500 Kilometer rechnet Axel Rietentiet mit zahlreichen Fans aus Jena. Nach Rücksprache mit den Fanbeauftragten und den Sicherheitsbehörden haben sich laut Vereinsangaben der Schönberger zwischen 300 und 400 Fans des Traditionsvereins aus Thüringen morgen in Schönberg angesagt. „Ich wünsche uns allen ein sportlich faires und spannendes Aufeinandertreffen am Samstag. Die Südkurve Jena freut sich auf die längste Auswärtsfahrt der Saison“, so deren Vertreter Johannes Rosenkranz. In diesem Zusammenhang weist der FC 95 seine Fans auf mögliche Verkehrsbehinderungen am Spieltag in Schönberg hin. „Deshalb hoffe ich, dass auch uns viele Zuschauer im Stadion die Daumen drücken und uns tatkräftig unterstützen“, so Trainer Rietentiet.
Klar ist, Schönberg kann jede Unterstützung gebrauchen. Denn mit Jena kommt die Mannschaft mit der besten Abwehr ins Palmbergstadion. Erst neun Gegentore haben die Thüringer zugelassen. Morgen muss FCC-Trainer Volkan Uluc sein Team allerdings stark umbauen. Mit Torwart Raphael Koczor und den Verteidigern René Klingbeil und Sören Eismann, die alle gesperrt sind, müssen gleich drei Stammspieler zuschauen. Damit fehlt die Hälfte der sonst so sattelfesten Viererkette. Mit Robin Krauße, dem „Motor des Jenaer Spiels“, wie Axel Rietentiet den 21-Jährigen bezeichnet, fehlt ein weiterer Leistungsträger. Krauße ist in der Winterpause zu Zweitligist SC Paderborn gewechselt. Im Gegensatz zu Jena stehen Axel Rietentiet alle Spieler zur Verfügung.
Während die Grün-Weißen bei Schnee, Eis, Regen und heftigem Wind trainieren mussten, ist Carl-Zeiss Jena am Montag aus der Türkei heimgekehrt. Im dortigen Trainingslager haben die Thüringer ihr letztes Testspiel gegen den ungarischen Erstligisten Ujpest FC mit 3:0 gewonnen. Anders als im Hinspiel, das im August 0:0 endete, erwartet Axel Rietentiet morgen eine hoch konzentrierte Jenaer Mannschaft. „Im Kopf waren die Spieler damals nur beim DFB-Pokalspiel gegen den HSV vier Tage später“.
Für den „Krösus der Liga“ zählt morgen nur ein Sieg, um den Aufstieg nicht aus den Augen zu verlieren. Schönberg will unbedingt gut ins neue Jahr starten und nach dem 3:1-Erfolg bei Germania Halberstadt im Dezember eine kleine Serie starten. „Wir werden alles reinhauen und es Jena so schwer wie möglich machen“, verspricht Rietentiet. „Wir haben zwar ein Heimspiel, sind aber dennoch krasser Außenseiter und können eigentlich nur gewinnen“, ergänzt ihn Vereinschef Wilfried Rohloff. Der MDR ist übrigens mit einem zehnköpfigen Tross dabei, um das Spiel für die Sendung „Sport im Osten“ ab 16.30 Uhr aufzubereiten.
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