Bad Schwartau: Schachverein kämpft um Räumlichkeiten

Es war eine Herzensangelegenheit für Olaf Nevermann und die anderen Mitglieder des Bad Schwartauer Schachvereins, die zur jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend, Senioren und Sport kamen. Seit Monaten liegt der Spielbetrieb brach. Doch anders als in anderen Sportarten war für die Schachspieler bisher keine Änderung in Sicht. Der Grund: Die Mensa der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule, die als Spielort dient, ist für fremde Nutzer aufgrund der Corona-Pandemie gesperrt. Schachverein: „Unser Vereinsleben ist stark bedroht“: Für die Vereinsmitglieder eine sportliche, aber auch eine emotionale Belastung. „Wir haben über 50 Kinder im Verein und würden gerne wieder starten, aber wir haben keine Räume. Unser Vereinsleben ist stark bedroht“, sagt Nevermann. Man brauche eine Möglichkeit als Verein zusammen zukommen. „Außerdem startet bald der Punktspielbetrieb wieder, da müssen wir auch Räumlichkeiten für Heimspiele stellen. Das erste Spiel ist bereits am 6. September.“ Bad Schwartau sucht alternative Räume: Bei der Verwaltung ist das Problem bereits bekannt. An der Sperrung der Mensa will Timo Michaelsen, Leiter im Amt für Bildung, Sport, Soziales und Kultur aber nicht rütteln. „Das geht schlichtweg nicht. Jeder Tisch ist einem Kind zugeordnet, wir würden das ganze Hygienekonzept der Schule durcheinanderbringen“, sagt er. Dennoch sei man auf der Suche nach alternativen Orten. Die Begegnungsstätte der Awo habe beispielsweise freie Kapazitäten. Aber auch die Sporthallen seien nicht dauerhaft belegt. „Das ist sicherlich etwas kleiner als der bisherige Raum und mit mehr logistischem Aufwand verbunden, aber übergangsweise wird es nicht anders gehen“, sagt Michaelsen. Der Bad Schwartauer Schachverein von 1930 gehört zu den mitgliederstärksten in Schleswig-Holstein. Derzeit zählt der Verein knapp 120 Mitglieder. Am Punktspielbetrieb für die neue Saison, die im Oktober beginnen soll, sind 14 Teams gemeldet – 8 Jugend-, 5 Erwachsenen- und eine Damen-Mannschaft. Mehr Infos unter http://schachinschwartau.de/ Aufstieg in die Jugend-Bundesliga möglich: Inzwischen sind Verwaltung und Schachverein fündig geworden. Das Leibniz-Gymnasium stellt ein Pavillon auf dem Schulhof zur Verfügung. „In dem Pavillon befinden sich zwei Klassenräume, die im aktuellen Schulbetrieb nicht benötigt werden. Zudem verfügt der Pavillon auch über zwei separate sanitäre Anlagen“, berichtet Michaelsen. Entsprechend gebe es keine Schwierigkeiten mit den üblichen Hygienekonzepten an Schulen. „Das ist eine gute Nachricht. In den letzten Monaten mussten wir unsere Aktivitäten meist aufs Internet beschränken. Von Angesicht zu Angesicht zu spielen, bringt den meisten schon mehr Spaß“, sagt der Thomas Schmid, Vorsitzender des Schachvereins. Die Situation am Leibniz sei zwar nicht ganz so komfortabel wie in der ESG, da der Verein dort immer bis zu vier Räume zur Verfügung hatte, aber mit diesem Angebot werde man gut zurechtkommen. Trainer Olaf Nevermann hat vor allem das Sportliche Blick. „Nun ist sichergestellt, dass wir auch die Saison noch beenden können“, sagt Nevermann, der sich insbesondere für die erste Jugendmannschaft in der Landesliga freut, denn die Youngster haben sehr gut Chancen, in die erste Jugend-Bundesliga aufzusteigen. Lesen Sie auch Bad Schwartau: Diskussion um Geld für Festumzug der Schützen ATSV Stockelsdorf: Lille Brauerei bringt Bier mit Logo des Sportvereins raus USA-Stipendium vom Bundestag: Junger Stockelsdorfer hat viel gelernt Von Maike Wegner und Sebastian Prey