Bad Schwartau: Schulen gut auf die Lockdown-Verlängerung vorbereitet

Die Weihnachtsferien sind offiziell vorbei. Doch auch in den nächsten Wochen wird in den Schulen gähnende Leere herrschen. Wegen der nach wie vor zu hohen Infektionszahlen wurde der Präsenzunterricht an den Schulen bis Ende Januar 2021 ausgesetzt. Die Schulleitungen in Bad Schwartau sehen die Entscheidung gelassen. Der Tenor: Wir sind gut vorbereitet. Schulhausmeister Heiko Giese schiebt eine Absperrung auf den Pausenhof der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule. „Eine Schule ohne Schüler ist nicht schön“, sagt er. Das sieht ESG-Schulleiter Torsten Hardt genauso. „Die Verlängerung des Lockdowns kommt aber auch nicht wirklich überraschend. Wir sind vorbereitet. Die entsprechenden Pläne liegen in der Schublade“, sagt Hardt. Aus seiner Sicht sind die Lehrerkollegen und auch die Schüler grundsätzlich gut geschult. Doch das Lernen auf Distanz sei kein vollwertiger Ersatz. „Insbesondere die schwächeren Schüler tun sich schwer. Die benötigen verbindliche Strukturen und Kontrolle, die es nur im Präsenzunterricht gibt“, sagt Hardt. Der Bedarf an Notbetreuungsplätzen an der ESG geht gegen null. Lernen auf Distanz hat sich eingespielt: Ähnlich ist die Situation am Gymnasium am Mühlenberg (GaM) und am Leibniz-Gymnasium. Auch dort wurden bis Mittwochmittag keine Bedarfe für eine Notbetreuung angemeldet. „Das kann sich aber täglich ändern“, sagt GaM-Schulleiterin Amira Yassine. Vor den nächsten Wochen ist ihr nicht bange. „Wir haben ja schon viel Erfahrungen in den letzten Monaten sammeln können“, erklärt Yassine. Entsprechend habe sich das Lernen auf Distanz gut eingespielt. Sie begrüßt zudem, dass die Kollegen von zu Hause aus unterrichten. „Das schafft mehr Sicherheit, denn die Server-Kapazitäten in der Schule sind noch sehr begrenzt“, berichtet Yassine. „Die Entscheidung, dass die Kollegen von zu Hause arbeiten, macht nicht nur aus epidemiologischer Sicht Sinn. In der Regel ist die technische Ausstattung dort auch besser“, bekräftigt Leibniz-Schulleiter Johannes Matlok. Ausnahmegenehmigungen für Abschlussklassen? Etwas besorgt zeigt sich Matlok mit Blick auf die Abiturienten. „Bedingt durch die Pandemie haben sich da schon in den letzten Monaten gewisse Defizite aufgebaut“, sagt Matlok. Er hofft, dass es für den Abschlussjahrgang möglicherweise Ausnahmegenehmigungen für einen Präsenz-Unterricht in kleinen Gruppen – zumindest in den Kernfächern – geben kann. Andernfalls müsse man aus seiner Sicht über eine Absenkung bei den Prüfungsanforderungen nachdenken. Auch an der ESG werden Ende März Abschlussprüfungen geschrieben.„Wenn wir mit den Prüflingen nicht vorzeitig wieder in die Präsenz kommen, wird es für viele sehr schwer“, befürchtet ESG-Schulleiter Hardt. Lesen Sie auch Bad Schwartau: Dennis Wiese ist der neue Leiter des Ordnungsamtes Bad Schwartau: Mehrere Unfälle nach Ampel-Ausfall Corona: Gehen Risikogruppen in häuslicher Pflege bei Impfung leer aus? „Corona-Ordner“ für Grundschüler: An der Grundschule Cleverbrück sieht sich Schulleiter Michael Breyer mit seiner Mannschaft gut auf die Lockdown-Verlängerung vorbereitet. „Die Schüler haben schon vor den Ferien einen ’Corona-Ordner’ mit zusätzlichen Aufgaben mit nach Hause bekommen“, berichtet Breyer. In der kommenden Woche werden die Mädchen und Jungen mit weiteren Aufgaben versorgt. „Die liegen dann zur Abholung in der Schule oder werden per Mail nach Hause geschickt“, sagt Breyer. Zudem seien alle Lehrer angehalten, telefonisch mit Eltern und Schülern in Kontakt zu treten. Aktuell werden in der Notbetreuung um die 30 von insgesamt 280 Kindern in der Grundschule beaufsichtigt. „Das kann natürlich je nach Erlasslage auch noch mehr werden“, erklärt Breyer. Von Sebastian Prey