Bad Schwartau baut ein neues Gymnasium

Soll das Gymnasium neu gebaut oder im Bestand saniert werden? Wo könnte ein Neubau entstehen? Wie groß soll die Bildungsstätte geplant werden? Wie lässt sich das Vorhaben seriös finanzieren und wie kann man die umliegenden Gemeinden stärker an den Kosten beteiligen? Jahrelang wurde darüber in Bad Schwartau in vielen Sitzungen diskutiert. Seit Montag, 26. Oktober, steht nun endgültig fest: Der Neubau des Gymnasiums am Mühlenberg kommt. Bürgermeister Uwe Brinkmann (parteilos) unterzeichnete in einer kleinen Feierstunde einen entsprechenden Vertrag mit dem Bauunternehmen Otto Wulff aus Hamburg. Das Vorhaben wird mit Kosten von rund 29,6 Millionen Euro veranschlagt. Bürgermeister: Historischer Tag: Ob dieser Summe sprach Bürgermeister Brinkmann von einem „historischen Tag“. Der Begriff historisch werde zwar inflationär benutzt, wäre aber im Zusammenhang mit der Vertragsunterzeichnung für dieses Vorhaben durchaus angebracht. Schließlich handele es sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Stadt Bad Schwartau, sagt Brinkmann. Doch nicht nur aus der monetärer Sicht sei das Neubau-Projekt von großer Bedeutung. „So eine Schule ist ein wichtiger Identifikationsfaktor für die Stadt.“ Generalunternehmer verspricht hohe Qualität: Die Hamburger Firma Otto Wulff wird als Generalunternehmer das Vorhaben umsetzen. Geschäftsführer Stefan Wulff versprach im Beisein von politischen Vertretern aller Fraktionen aus der Stadtvertretung, dass man mit der Unterzeichnung des Vertrages keine Rechtsanwälte mehr benötigen werde. „Wenn es Probleme gibt, dann lösen wir diese immer in partnerschaftlicher Zusammenarbeit“, sagte er und kündigte zudem einen Neubau in hoher Qualität an. Neubau wird auf dem Schulhof errichtet: Für die Neubau-Planungen zeichnet ein Team um die Lübecker Architekten Tobias Engelhardt sowie Georg Feyerabend und Rainer Sippel (kfs architekten) verantwortlich. Sie haben auch die ursprüngliche Planungen, den Neubau auf den benachbarten Sportplatz hochzuziehen, über den Haufen geworfen. Der dreigeschossige Neubau in Form eines Quaders mit Lichthof soll nämlich auf der Fläche des jetzigen Schulhofs entstehen. „Das wird eine verträgliche Lösung auch für den Schulbetrieb sein“, kündigt Engelhardt an. Der neue Komplex, der nun im rückwärtigen Bereich entsteht, soll über ein Dach mit der GaM-Mensa im vorderen Bereich verbunden werden. „Das Mensa-Gebäude ist gestaltgebend für den Neubau, der eine harte Ziegelschale bekommt, aber über einen weichen Kern verfügt. Das Leben des Innenhofs soll nach außen strahlen“, sagte Engelhardt. Für die Pläne, die in Kürze auch im Rahmen einer größeren Veranstaltung (sofern es die Corona-Situation erlaubt) vorgestellt werden, gab es viel Zustimmung. „Den anderen Standort und die Planungen finde ich toll“, sagte Schulleiterin Amira Yassine, die zudem die Zusammenarbeit mit dem Bauamt lobte. Bürgervorsteherin Wiebke Zweig (CDU): „Es ist großartig, dass wir so einen zukunftsträchtigen Schulneubau bekommen.“ Vier Bauphasen sind geplant: Der Zeitplan für die Umsetzung in insgesamt vier Bauphasen ist sportlich. Mitte kommenden Jahres soll mit der Bauvorbereitung begonnen werden. Ein gutes Jahr später könnte die Schule dann schon komplett in den Neubau umziehen und der Abriss des Alt-Gebäudes beginnen. Der Abschluss der gesamten Arbeiten inklusive Herrichtung der Außenflächen ist für 2023 angedacht. Lesen Sie auch Bad Schwartau plant trotz Corona einen Weihnachtsmarkt Beherbergungsverbot gekippt: Hoteliers in Ostholstein sind erleichtert Von Sebastian Prey