Bad Schwartau stellt im Herbst doch wieder Tonnen zum Laub entsorgen auf

Das ging schnell: Anfang der Woche informierte die Stadtverwaltung über ein neues Konzept zur Beseitigung von Straßenlaub. Schon am Donnerstagabend wanderte der Vorschlag nun buchstäblich in die Tonne. Die Stadtvertretung votierte ohne Gegenstimme zur Rückkehr zum alten System mit der Aufstellung von Laubsammelbehältern in besonders betroffenen Straßen. Die CDU legte einen entsprechenden Eilantrag vor und bekam dafür auch Zustimmung aus allen anderen Fraktionen. Menschen Erleichterung schaffen: „Wir sind keine Freunde von Eilanträgen, aber die Laubmengen in einigen Straßen sind so groß, dass man die Entsorgung nicht auf die Anwohner übertragen darf. Wir müssen den Menschen eine Erleichterung schaffen“, begründete Frank Schumacher (CDU) den Antrag. Bürgermeister Uwe Brinkmann (parteilos) räumte ein, dass die Verwaltung bei der Erstellung des neuen Konzepts auch Bauchschmerzen gehabt habe, aber vom Grundsatz her sei es fachlich und rechtlich einwandfrei gemacht. Kosten sollen reduziert werden: Für eine Umstellung gebe es laut Brinkmann es viele gut Gründe – finanzielle, rechtliche und auch personelle. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Bad Schwartau in Straßenzügen mit besonders viel Laub wie im Viertel Berliner Straße/Hamburger Straße und Ringstraße sowie in der Stettiner Straße und Marienholm extra Laub-Container aufgestellt – insgesamt 170 Stück. „Das war für die Menschen in bestimmten Straßen eine Erleichterung“, sagte Brinkmann, aber es habe auch Unmut über die Standortwahl gegeben. „Im Sinne der Gleichbehandlung können wir nicht in vereinzelten Straße Tonnen aufstellen und in anderen Straßen nicht“, erklärte Brinkmann. Zudem sei die Tonnen-Lösung kostenträchtig. 2018 hat die Stadt dafür 65 000 Euro bezahlt, 2019 wurde die Zahl der Laubbehälter schon kräftig runtergefahren, aber die Kosten lagen immer noch bei rund 30 000 Euro. Statt der zusätzlichen Tonnen wollte die Verwaltung nun verstärkt eine Straßenreinigungsmaschine fahren lassen. Die Kosten dafür kalkuliert die Verwaltung mit rund 15 000 Euro. Gleichbehandlung bleibt ein Problem: Die Argumente des Bürgermeisters fanden durchaus Gehör. Gudrun Berger (Bündnis 90/Die Grünen), die sich später als einzige bei der Abstimmung enthielt: „Das Argument der Gleichbehandlung wiegt schwer. Die willkürliche Auswahl von Straßen, die Tonnen bekommen, ist so nicht in Ordnung.“ Das sah Suzann Kley (FDP) genauso, dennoch sprach sie sich für die bewährte Laubentsorgung mit Behältern aus. „Als ehemalige Anwohnerin in der Berliner Straße weiß ich, dass die Laubmengen nicht mit einer Kehrmaschine zu bewältigen sind. Die müsste dann schon stündlich fahren“, erklärte Kley. Hans Tylinski (SPD): „Es ist durchaus angebracht, ein neues Laub-Konzept in die Straßenreinigungssatzung einzubringen. Wir müssen aber auch den Bürgern Vertrauensschutz zukommen lassen und nicht kurzfristig eine Umstellung auf den Weg bringen.“ Er plädierte dafür, das Thema im Sinne der Gleichbehandlung und der Rechtssicherheit rechtzeitig und nicht erst im nächsten Herbst zu bearbeiten. Dafür gab es auch Zustimmung von Alexander Schmuck (CDU): „Wir müssen uns damit im nächsten Jahr frühzeitig beschäftigen.“ Extra Container für Kastanienlaub: Umweltbeirat Rudolf Meisterjahn sprach sich ebenfalls für eine Laubsammlung mit Behältern aus. „Der ZVO hat pünktlich zur Saison die Kosten für die Laubentsorgung um fast 50 Prozent erhöht. Das könnte zur Folge haben, dass die Leute die Kosten scheuen und das Laub irgendwo im Wald entsorgen“, sagte Meisterjahn. Er sprach sich zudem dafür aus, wie bereits in früheren Jahren in der Kastanienallee einen Container für Kastanienlaub aufzustellen. „Dieses Laub ist nicht kompostierbar und muss im Kampf gegen die Minimiermotte verbrannt werden.“ Lesen Sie auch Laptop im Verpackungsmüll: Jetzt werden Gelbe Tonnen kontrolliert Tragischer Radunfall in Bad Schwartau: Mann prallt gegen Absperrgitter Bad Schwartau: Neue Lübecker will 35 Wohnungen in Alt Rensefeld bauen Von Sebastian Prey