Brandstiftung? Feuer vernichtet "Futterhaus" in Stockelsdorf

Von Samstag auf Sonntag ist es in der Nacht in Stockelsdorf zu einem Großbrand gekommen. Gegen 2.30 Uhr gingen die Melder der Freiwilligen Feuerwehr. Ein Wachmann hatte zuvor über den Notruf ein Feuer in einem Geschäft für Heimtierbedarf auf dem Famila-Gelände im Ravensbusch gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt schlugen schon Flammen aus dem Dach des rechten Gebäudeteiles. Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren die Flammen schon zur Dachhaut durchgebrochen und hatten sich über den gesamtem Gebäudekomplex ausgebreitet. „Das ist schon eine große Nummer", sagt Björn Schlieter, stellvertretender Gemeindewehrführer Stockelsdorf. Zuletzt hatte die Feuerwehr Anfang des Jahres mit einem Großfeuer zu kämpfen, das im Gewerbegebiet ausgebrochen war. Keine Chance zu einem Innenangriff: Mit den Drehleitern der Freiwilligen Feuerwehren Mori und Bad Schwartau sowie mit mehreren Strahlrohren wurde von allen Seiten die Brandbekämpfung aufgenommen. Dabei galt es, den Brand möglichst schnell unter Kontrolle zu bekommen und damit ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude und vor allem auf die direkt neben dem Brandort liegende Tankstelle zu verhindern. An einen Innenangriff war schon zu Einsatzbeginn nicht mehr zu denken, wie Stockelsdorf Gemeindewehrführer Günter Volgmann berichtet. „Das Gebäude ist akut einsturzgefährdet. Unsere Einsatzkräfte dürfen es nicht mehr betreten.“ Bürgermeisterin Julia Samtleben lobte am Brandort die professionelle Arbeit von THW und Feuerwehr: „Die machen ihre Arbeit gut, die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend.“ Aber Julia Samtleben macht sich auch Sorgen wegen möglicher Brandstiftung: „Für unser Sicherheitsgefühl ist das nicht schön. Die Leute haben Angst und ich kann das auch verstehen.“ THW hilft der Feuerwehr: Die schnelle Ausbreitung des Brandes ist laut Volgmann der Bauart des Hauses geschuldet. In der Holzkonstruktion des Daches hatten die Flammen leichtes Spiel sich auszubreiten. „Wenn Holz an irgendeiner Seite anfängt zu brennen und bekommt Luft, dann zieht das Feuer durch. Und das rasend schnell!“, erklärt er im Interview. Um an alle Glutnester zu gelangen, ließ Volgmann das THW alarmieren, welches mit schwerem Gerät Teile des Gebäudes einrissen. Rund 120 Einsatzkräfte vor Ort: Vor Ort eingesetzt sind neben den Feuerwehren Stockelsdorf und Mori die Freiwilligen Feuerwehren Bad Schwartau-Rensefeld, Eckhorst sowie in Bereitstellung die Wehren aus Obernwohlde und Horsdorf. Insgesamt schätzt Volgmann die Stärke auf etwa 120 Einsatzkräfte. In der Nacht hatte auch die Warn-App „Nina“ ausgelöst. „Meiden Sie das betroffene Gebiet. Informieren Sie sich in den Medien, zum Beispiel im Lokalradio. Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab“, warnte das Bundesamt für Katastrophenschutz und Bevölkerungshilfe. Um kurz vor 7 Uhr am Sonntagmorgen wurde diese Warnung aufgehoben. Die Einsatzleitstelle meldete, dass das Feuer aus ist. Warum ist das Feuer ausgebrochen? Weshalb das Feuer ausgebrochen ist, muss nun von der Polizei ermittelt werden. Beamte der Kriminalpolizei haben ihre Ermittlungen noch während der Löscharbeiten aufgenommen. Am Sonntagmittag dauern der Einsatz von Feuerwehr und THW noch an. Die Segeberger Straße war aufgrund des Einsatzes bis in die frühen Morgenstunden für den Durchgangsverkehr gesperrt. Von Mopics