Impfzentrum in Bad Schwartau geht an den Start

Das wohl schönste Gebäude der Stadt Bad Schwartau bekommt eine ganz besondere Bedeutung. Von Montag, 1. März, an fungiert das ehemalige Amtsgericht am Markt für die kommenden Monate als Impfzentrum. Um die 100 Frauen und Männer werden dort am Premierentag geimpft. Damit ist die Kapazität des Zentrums, das im Erdgeschoss des Gebäudes untergebracht ist, bei weitem nicht ausgelastet. Grund: Wie überall steht derzeit nicht mehr Impfstoff zur Verfügung. Laut Martin Boesmann, Gesamtleiter aller Impfzentren in Ostholstein, könnten bei maximaler Auslastung rund 600 Menschen täglich in Bad Schwartau geimpft werden. Was die Impflinge erwartet: Wer einen Impftermin in Bad Schwartau ergattert hat, kommt zum vereinbarten Termin an die Rückseite des Amtsgerichtsgebäudes. Dort befindet sich der Eingang zum Impfzentrum. Der Ablauf ist strikt mit einer Einbahnstraßenregelung organisiert – Hütchen und Flatterbänder weisen in dem Gebäude den Weg. „Wir wollen die Begegnungen minimieren“, sagt Martin Boesmann. Vor der Anmeldung wird Fieber gemessen: Die Impflinge werden an der Tür von ein bis zwei Bundeswehrsoldaten empfangen. Noch bevor es die Treppen zum Hochparterre (alternativ gibt es einen Fahrstuhl) hinaufgeht, wird das Impfticket zum ersten Mal überprüft. Außerdem wird die Körpertemperatur gemessen. Erst dann geht es für die Impflinge weiter zu einem von insgesamt zwei Anmeldezimmer. Bei der Anmeldung muss neben dem Impfticket auch der Ausweis vorgelegt werden. Zudem wird ein Aufklärungsbogen ausgegeben, bevor es in den Wartebereich geht. Drei Zimmer stehen zur Verfügung – die Bestuhlung wurde entsprechend großzügig aufgeteilt. Jeder Termin dauert 30 bis 45 Minuten: Zwei Räume im ehemaligen Amtsgericht wurden als Impfzimmer eingerichtet. Um sich vor Blicken von außen zu schützen, wurden einige Fensterscheiben mit Folie abgeklebt. In einem früheren Verhandlungssaal sollen sich die Impflinge anschließend kurz erholen, auch um allergische Reaktionen auszuschließen, bevor es zur Abmeldung und dem Ausgang am eigentlichen Haupteingang des Gebäudes geht. „Der ganze Ablauf dauert etwa 30 bis 45 Minuten“, sagt Martin Boesmann, der darum bittet nur „just in time“ zu kommen, denn die Plätze im Impfzentrum sind begrenzt. Lesen Sie auch Corona-Schnelltests: Apotheken schicken mobile Teams an Kitas und Schulen Digitales Lernen: Jetzt sollen auch die Grundschüler iPads bekommen Vorerst nur Astrazenca-Impfstoff: Täglich sind die Impfteams der Johanniter Unfallhilfe gemeinsam mit fünf Bundeswehrsoldaten und zwei Ärzten im Amtsgerichtsgebäude im Einsatz. Für die erste Woche liegen derzeit 290 Anmeldungen vor. Zum Einsatz kommt vorerst nur der Impfstoff von Astrazeneca für Menschen unter 65 Jahren, die im Medizin- oder Pflegebereich tätig sind. Martin Boesmann: „Es können gerne weitere Personen aus diesen Berufsgruppen über impfen-sh.de einen Impftermin buchen.“ Sobald der Impfstoff von Biontech und Pfizer wieder ausreichend vorhanden ist, werden auch ältere Menschen in Bad Schwartau damit geimpft. Vermutlich werde dies aber erst ab Mitte März der Fall sein. Von Sebastian Prey