Premiere: Kirche in Stockelsdorf schaltet digitalen Adventskalender frei

So viel steht schon mal fest: 2020 wird in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem alles anders ist. Und weil auch Weihnachten nicht so sein wird, wie man es kennt, weil die Spielregeln der Corona-Pandemie das nicht zulassen, geht man zu Weihnachten auch in der Kirchengemeinde Stockelsdorf neue Wege. Die Gottesdienste rund um das heilige Fest werden – so viel steht schon fest – unter freiem Himmel und mit viel Abstand vor der Kirche stattfinden. Und den Adventskalender der Kirchengemeinde gibt zum ersten Mal in anderer Form, nämlich in digitaler Form. Das erste Türchen wird also am Dienstag, 1. Dezember, geöffnet. Per Mouse-Click auf der Homepage der Kirchengemeinde. Hinter jedem Türchen ein Video: „Ohne Corona würde es diesen digitalen Adventskalender wohl nicht geben“, sagt Pastorin Brigitte Mehl, die diese Idee gemeinsam mit der Vikarin Julia Braunsteiner entwickelt und realisiert hat beziehungsweise immer noch realisiert. „Das ist schon sehr viel Arbeit“, sagt die Vikarin, die für jedes Türchen ein kleines Video dreht. Bis Mitte Dezember sollen alle Videos gedreht und jeder digitale Raum hinter allen 24 Türchen gefüllt sein. „Da man immer nur Türchen für Türchen entsprechend des Datums öffnen kann, „müssen bis zum Start am 1. Dezember nicht alle Videos bis zum Türchen an Heiligabend hochgeladen sein“, erklärt Julia Braunsteiner. Und was sich hinter den einzelnen Türchen verbirgt, das ist auch noch ein gut gehütetes Geheimnis von Brigitte Mehl und Julia Braunsteiner. Nur so viel verraten die beiden: Die Adventszeit startet mit einem kleinen Video und einem Tannenbäumchen. Kontakt zu den Menschen soll erhalten bleiben: Weil sämtliche Vorweihnachtsveranstaltungen wie Adventssingen, Kaffeetrinken im gemütlichen Kreis und gesellige Kontakte aufgrund der Pandemiemaßnahmen nicht erwünscht oder sogar verboten sind, fallen kirchliche Veranstaltungen ins Wasser. „Damit wir aber dennoch mit den Menschen in Kontakt bleiben und sie auch sehen, dass sie nicht alleine sind, dafür machen wir diesen digitalen Adventskalender“, erklärt Julia Braunsteiner. Die Kirchengemeinde nutze unter der gegebenen Umständen die Möglichkeiten, die es gibt, um in Kontakt mit den Menschen zu bleiben, fügt Pastorin Mehl zu, „und so haben wir als Kirche eben die digitalen Möglichkeiten für uns entdeckt und gucken, wie es funktioniert.“ Mit dem digitalen Adventskalender betritt die Kirchengemeinde Stockelsdorf auf jeden Fall Neuland. Dass, was sich hinter jedem Türchen im Kalender verbirgt, soll alle Altersgruppen ansprechen, sagt die Vikarin. „Das soll ein Kalender für die ganze Familie sein“, erklärt Pastorin Mehl. Und weil die Familie abends in aller Regel zusammenkommt nach Arbeit, Kita, Schule, Einkauf und so weiter, wird jedes der 24 Türchen erst am entsprechenden Tag um 18 Uhr freigeschaltet, so dass sich die ganze Familie gemeinsam die kleine Videoüberraschung ansehen kann. Das eine oder andere Video lädt auch zum Mitmachen ein, kündigt Julia Braunsteiner an. Am 1. Dezember um 18 Uhr wird das erste Türchen vom digitalen Adventskalender freigeschaltet auf der Homepage www.kirche-stockelsdorf.de und auf Instagram ( @kirchestockelsdorf ). Jeden Abend um 18 Uhr wird ein neues Türchen erscheinen. Dahinter versteckt sich ein Video, in dem zum Beispiel etwas zum Hören, zum Mitmachen, zum Entdecken oder zum Erinnern zu finden ist. Pastorin Mehl und Vikarin Braunsteiner hoffen, dass die Bürger das Angebot des digitalen Adventskalenders annehmen und es ihnen gelingt, auch aus der Distanz eine Verbundenheit zu fühlen. „Es ersetzt natürlich nicht den persönlichen Kontakt und direkten Begegnungen“, sagt Brigitte Mehl, „aber diese Zeiten im Moment sind besonders und deshalb tun wir das, was wir können, um mit den Menschen in Verbindung zu bleiben.“ Im Moment geht es eben nur auf Distanz – und digital. Lesen Sie auch: Bad Schwartau hält trotz Corona an einem Weihnachtsmarkt fest Brandstiftung? Feuer vernichtet Geschäft für Heimtierbedarf in Stockelsdorf Brandstiftung: Drei Autos gehen in Bad Schwartau in Flammen auf Von Doreen Dankert