Schulstart: Bad Schwartau investiert rund 100 000 Euro in Hygienemittel

Das Warten hat ein Ende. Max (8) ist voller Erwartung und packt schon mal seinen Schulranzen. Die Rückkehr zum Präsenzunterricht am Montag ist für den Zweitklässler ein doppelter Freudentag. Er darf wieder zur Schule gehen und Freunde treffen. „Außerdem habe ich Geburtstag. Das passt doch“, sagt Max, der die Grundschule Bad Schwartau besucht. Auch seine Eltern Tina und Nils Kamke freuen sich für ihren Sohn. „Man hat schon gemerkt, dass die Motivation beim Homeschooling langsam nachlässt“, berichtet Tina Kamke, die selbst als Lehrerin an der Grundschule Schönböcken tätig ist. Viele haben sich zunächst Wechselunterricht gewünscht: Die Rückkehr zum Präsenzunterricht an den Grundschulen ist aber nicht ganz unumstritten. „Grundsätzlich sind fast alle Eltern froh, dass es wieder losgeht. Das Homeschooling war für viele eine sehr anstrengende Zeit“, sagt die Schulelternbeirätin Britta Repehn. Sie selbst und auch viele andere Eltern haben jedoch eigentlich darauf gebaut, dass der Schulstart mit Wechselunterricht beginnt. „Dann wären die Abstände besser einzuhalten und man hätte möglicherweise bei den Kindern auf die Maskenpflicht verzichten können“, sagt Repehn, denn das durchgängige Tragen einer Maske mache vielen Kindern zu schaffen. Auch ihre beiden Töchter Ylvie (9) und Maya (10) haben damit Probleme. „Da nun das Tragen von medizinische Masken in der Schule angeordnet wurde, werden meine Töchter die nächsten 14 Tage weiter zu Hause bleiben“, sagt Repehn. Kinder brauchen soziale Kontakte: „Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Michael Breyer. Der Schulleiter der Grundschule Cleverbrück freut sich insbesondere für die Kinder. „Die brauchen dringend wieder soziale Kontakte“, berichtet Breyer, der mit seinem Kollegium alles für das große Wiedersehen vorbereitet hat. Die Eltern haben einen Rundbrief mit dem neuen Schnupfenplan erhalten, Desinfektionsspender wurden aufgestellt und medizinische Masken liegen bereit. „Vom Grundsatz ändert sich ja nicht viel. Wir haben ja schon Erfahrungen mit Präsenzunterricht unter Corona-Bedingungen gemacht.“ Wieder zurück zur Normalität: Das sieht Schulleiter-Kollegin Corinna Ollech ähnlich. „Das Schulgebäude wird nicht extra dekoriert. Wir möchten den Kindern vor allem auch Normalität bieten. Und dennoch, da bin ich mir sicher, werden sich alle Kinder willkommen fühlen und sich freuen, wieder in der Schule zu sein“, sagt Ollech. Der Unterricht werde zu Beginn dahingehend gestaltet sein, dass er Zeit und Raum für die Auseinandersetzung mit dem Erlebten biete und erste Perspektiven für die Weiterarbeit gibt. Lesen Sie auch In Bad Schwartau fehlen um die 100 Kita-Plätze Brücken in Bad Schwartau sind marode: Wie schlimm ist es wirklich? Stadt hat mehr als 40 000 Masken angeschafft: Bei der Stadt Bad Schwartau als Schulträger wurden in den letzten Wochen ebenfalls Vorbereitungen getroffen, um die Rückkehr zum Präsenzunterricht möglichst sicher zu machen. So wurden unter anderem 32 000 medizinische Masken, 15 000 FFP2-Masken, 60 Spuckschutzwände für Lehrertische, 10 Standdesinfektionsspender sowie Handschuhe und Desinfektionsmittel an die Schwartauer Schulen verteilt. Darüber hinaus wurden 132 Co2-Messgeräte für alle Klassenräume in allen Schulen als Unterstützung zu den jeweiligen Lüftungskonzepten angeschafft. Allein für die Messgeräte wurden rund 38 000 Euro ausgegeben. „Seit Beginn der Pandemie haben wir rund 100 000 Euro für Hygienemittel und Maßnahmen ausgegeben“, berichtet Schulamtsleiter Timo Michaelsen. Diese Kosten werden aber vom Bund über ein Hygiene-Förderprogramm getragen. Co2-Messgerät in jedem Klassenraum jeder Grundschule in Stockelsdorf: Auch an den drei Stockelsdorfer Grundschulen ist man vorbereitet auf Präsenzunterricht unter den Hygienebedingungen, die die Corona-Pandemie erfordert. Zum Einsatz kommen hier ebenfalls Co2-Messgeräte. „Zunächst haben wir die Grundschulen mit diesen Geräten ausgestattet“, erklärt Bürgermeisterin Julia Samtleben (SPD), „beziehungsweise sind wir zum Teil noch dabei, Schulen auszustatten.“ Die Kosten für diese Co2-Messgeräte belaufen sich laut Samtleben auf rund 4500 Euro. Die Ausstattung an der Hilgendorf-Gemeinschaftsschule laufe noch, so Samtleben. Bis dort der Präsenzunterricht wieder beginnt, sollen die Arbeiten aber beendet sein. „Diese Geräte sind aus einem Sonderfördertopf für Hygienemaßnahmen an Schulen förderfähig“, erklärt Samtleben. Die Gemeinde Stockelsdorf habe sich gegen Luftfilterreinigungsanlagen entschieden, „weil diese, wenn sie falsch aufgestellt oder ausgerichtet sind, mehr schaden als nützen“, sagt die Bürgermeisterin, „und man trotzdem regelmäßig lüften muss, weil man nicht genau weiß, wie viele Aerosole diese Geräte wirklich filtern.“ Von Doreen Dankert und Sebastian Prey