Volkshochschule Bad Schwartau hat Probleme bei Rückzahlung von Kursgebühren

Manche Bereiche hat die Corona-Pandemie in diesem Jahr regelrecht plattgemacht. Die Programme der Volkshochschulen (VHS) gehören auf jeden Fall dazu. In Bad Schwartau jedenfalls bereitet der Ausfall der meisten Kurse nicht nur Sorgen, sondern sogar auch mehr Arbeit in der Buchhaltung, als wenn die rund 100 geplanten Kurse pro Semester stattgefunden hätten. Grund dafür ist der enorme Aufwand für rund 1000 Gebührenrückzahlungen. „ Das Frühjahrssemester ist schon ins Wasser gefallen “, sagt Hinrich Becker, Leiter der VHS, „und im Herbstsemester sieht es genauso aus.“ Einige Kurse im Herbstsemester, das wegen Corona etwas verspätet erst im September gestartet war, haben zwar stattgefunden, aber jetzt liegt wieder alles auf Eis. „Wir haben den Plan, diese Kurse im Januar und Februar nachzuholen, wenn die Situation das zulässt“, sagt Becker. Ob das gelingt, das werde man dann sehen. Aus diesem Grund wurde der Beginn des Frühjahrssemesters 2021 vor vorneherein um zwei Monate auf den Monat März verschoben. „Vor Weihnachten wird das neue Programm auch noch nicht fertig sein“, sagt Becker, so spät waren wir noch nie.“ Und noch etwas ist neu: Wegen der vielen zu erwartenden Änderungen in Sache Datum und Ort wird es das neue Programm nur online geben. 25 Prozent der Rückzahlung wegen fehlender Kontodaten nicht möglich: Aber dass das neue Programm erst so spät kommt, hat noch einen anderen Grund: Hinrich Becker und die VHS-Geschäftsstellenleiterin Martina Günter haben trotz des erneuten Lockdowns und der ausfallenden Kurse alle Hände voll damit zu tun, das Corona-Jahr buchhaltungstechnisch abzuwickeln. Von den rund 1000 Gebührenrückzahlungen seien jetzt 75 Prozent abgearbeitet, sagt Becker. „Bei den noch verbleibenden 25 Prozent ist das ein Problem, weil wir keine Bankdaten von den Teilnehmern haben“, erklärt Martina Günter, „und deswegen bitte wir diese Bürger, sich bis zum Jahresende bei uns zu melden und uns die Kontodaten mitzuteilen, damit wir die Rückerstattung veranlassen können.“ Ein Großteil der Arbeit für Martina Günter bestand in den vergangenen Wochen darin, diesen Teilnehmern hinterherzutelefonieren, um die Sache mit den Gebühren zu klären. Um den Berg an Arbeit zu bewältigen, hat Hinrich Becker sogar bei Martina Günters Vorgängerin Rita Lücke angefragt, die aus dem Ruhestand für eine Weile an ihren alten Arbeitsplatz zurückgekehrt war, um zu helfen. Nicht zurückgeforderte Gebühren werden zu Spenden auf Sperrkonto: „Wir dürfen das Geld nämlich nicht einfach behalten, wenn die Rückzahlung aufgrund fehlender Kontodaten nicht möglich ist“, erklärt Becker. Trotzdem müsse das VHS-Jahr 2020 finanztechnisch einen Abschluss finden. „Wenn sich die Leute nicht bis Ende des Jahres bei uns melden, um ihre Ansprüche auf Rückzahlung geltend zu machen“, erklärt Becker, „dann landet das Geld als Spende bei den Volkshochschule.“ Doch bevor das Geld genutzt werden kann, liegt es zunächst einmal drei Jahre auf einem Sperrkonto – so lauten die Vorschriften. Lesen Sie auch Bad Schwartau vor dem Lockdown: Ansturm auf die Läden Bad Schwartau: Steuererhöhungen sollen Haushaltsminus mindern Kalte Klassenzimmer: High-Tech-Lüftung im Pädagogium Bad Schwartau hilft Deshalb werden alle VHS-Teilnehmer, die bei der VHS Bad Schwartau noch ein Guthaben infolge ausgefallener Kurse im Corona-Jahr haben, gebeten, sich bis zum Jahresende per Mail ( vhs-bad-schwartau@t-online.de ) in der Geschäftsstelle zu melden entweder mit ihren Bankdaten – oder gegebenenfalls auch mit dem Hinweis, dass die Kursgebühr als Spende verbucht werden darf. Dann muss das Geld nicht erst drei Jahren auf einem Sperrkonto eingefroren werden. Von Doreen Dankert