Corona: Können wir in Lübeck bald schon im Freibad schwimmen gehen?

Es sieht fast so aus wie immer kurz vorm Start in die Badesaison. Menschen schrubben, reparieren oder malen. Aber eben nur fast. In den Natur- und Freibädern wird in der Corona-Krise zwar alles vorbereitet für das erste Schwimmvergnügen. Aber keiner weiß, wann das sein wird. Parallel warten die Hallenbäder auf das Startsignal für die Wiedereröffnung. Corona: Öffnung der Freibäder am 20. Mai ungewiss: Der Direktor der Lübecker Schwimmbäder steht mit Schutzmaske im Freibad Schlutup und schaut über das Gelände. Das Edelstahlbecken glänzt bereit für das Wasser in der Sonne, der Rasen ist gemäht und die Bänke stehen parat. Auch das Babybecken hat Mitarbeiter Niklas Scharbau schon gesäubert. Ein Bild der Hoffnung, aber viel Hoffnung hat Hoppe nicht. „Ursprünglich wollten wir die beiden Freibäder am 20. Mai öffnen“, sagt er, „aber das ist völlig ungewiss.“ Coronakrise: Bäder wollen startklar sein: Trotzdem will man bei den Lübecker Schwimmbädern nicht irgendwann ins kalte Wasser springen müssen. „Es ist für uns superwichtig, standby zu sein“, sagt Hoppe. Denn es braucht auch in den Hallenbädern (Sportbad St. Lorenz, Kücknitz, Zentralbad Schmiedestraße) für die Wiederinbetriebnahme zehn bis 14 Tage Vorlauf. „Das geht nicht auf Knopfdruck“, sagt Hoppe. Denn alle Becken sind leer. Das spare Energiekosten und mache gleichzeitig die vorgezogenen Revisionsarbeiten möglich. Corona: Mitarbeiter arbeiten als Gärtner und Maler: Im Sportbad St. Lorenz wurden diese technischen Arbeiten, Reparaturen oder Wartungsarbeiten immer in den ersten drei Wochen der Sommerferien vorgenommen, im Zentralbad Schmiedestraße in den letzten drei Wochen. „Damit wären wir nun durch und müssten im Sommer nicht schließen“, sagt Hoppe. Um das Personal darüber hinaus „sinnvoll zu beschäftigen“, übernehmen die Mitarbeiter derzeit auch Garten-, Reinigungs- und Malerarbeiten in den Bädern. „Das wurde sonst an Firmen vergeben“, sagt Hoppe, „auch so sparen wir Kosten.“ Falkenwiese bekommt 70 Meter langen Quersteg: In den Naturbädern bereiten sich die Teams ebenfalls auf die Saison vor. „Wir machen ganz normal unsere Arbeiten, was sollen wir auch sonst tun?“, meint Vorsitzender Andreas Pawlowski im Bad an der Falkenwiese. Arbeit gibt es dort ausreichend. „Bei uns wird zum Beispiel der Quersteg auf einer Länge von 70 Metern erneuert“, sagt der 56-Jährige, „den Abriss haben wir schon in Eigenleistung erledigt.“ Kosten für neuen Steg betragen 235 000 Euro: Die Kosten für die neue Steganlage belaufen sich auf 235 000 Euro. Unterstützt wird das Projekt von der Possehl-Stiftung, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck und der Dräger-Stiftung. Außerdem habe die Stadt bis zu 10 000 Euro zugesagt, betont Pawlowski und dankt Senatorin Katrin Weiher vom Fachbereich 4, Kultur und Bildung, dafür. Der Unterbau ist aus Stahl: Der neue Steg bekommt nun eine Unterkonstruktion aus Stahl und Eichenbohlen obendrauf. Damit soll der Steg rund 100 Jahre halten: vier Mal so lange wie die Holzbauten. Außerdem wird die Fläche verbreitert und damit komfortabler. Auf der „Damen-Seite“ wird der neue Steg auf einer Länge von 25 Metern vier Meter breit (vorher zwei Meter). Die restlichen 45 Meter werden auf 2,60 Meter verbreitert. Naturbäder blicken sorgenvoll auf die Veranstaltungen: Mit Blick auf die Corona-Krise hofft Pawlowski, dass „wir irgendwann diesen Sommer noch öffnen können“, geplant war 15. Mai. Sonst werde es finanziell eng, sagt der Vorsitzende. „Denn auch bei uns laufen Festkosten für Strom, Müllabfuhr oder Versicherungen weiter.“ Sorgenvoll blickt der Vorsitzende auf den Veranstaltungskalender der Falkenwiese. Ob Theater, Gesang, Konzerte oder Feste stattfinden können, weiß aktuell niemand. „Wir planen auf Sicht, anders kann man das jetzt nicht angehen.“ Covid-19: keine 120-Jahr-Feier im Altstadtbad: Auch im Altstadtbad Krähenteich ist die Stimmung gedämpft. „Wir sehen für dieses Jahr selbstverständlich schwierige Zeiten auf uns zukommen“, betont Olaf Rathgen, erster Vorsitzender. „Nach aktuellem Stand werden wir wohl auf unsere Feierlichkeiten im Rahmen unseres 120-jährigen Jubiläums verzichten müssen.“ Diese werde man aber auf jeden Fall im kommenden Jahr nachholen. Auch die weiteren Veranstaltungen, insbesondere die beliebten Flohmärkte, stehen auf der Kippe. Verein steht in den Startlöchern: Trotzdem hofft der Verein, dass das Altstadtbad Krähenteich irgendwann in der Saison öffnen kann. „Wir sind auf jeden Fall darauf vorbereitet und unsere Mannschaft steht in den Startlöchern“, sagt Rathgen. Die Zeit bis dahin nutzt das Team, um das Bad noch schöner zu machen. Lesen Sie auch: Naturbäder bauen Stege aus Stahl Rätselhafte Plattformen an der Wakenitz Das LN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Lübeck dienstags bis samstags gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach Von Cosima Künzel

Coronavirus - Corona: Können wir in Lübeck bald schon baden gehen?