200 Ehrenamtler bereiten sich auf Katastrophenalarm im Lauenburgischen vor

Neben den Freiwilligen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk (THW) stehen im Kreis Herzogtum Lauenburg rund 200 ehrenamtliche Helfer für den Katastrophenschutz bereit, um im Notfall Großschadenslagen abzuarbeiten oder medizinische Fachkräfte zu unterstützen. Sie gehören zum Deutschen Roten Kreuz (DRK), zur Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und zum Arbeiter Samariter-Bund (ASB) und sind für Fachaufgaben in den Bereichen Sanitätswesen, Betreuung und Logistik ausgebildet. Am vergangenen Montag trafen sich in der Kreisfeuerwehrzentrale in Elmenhorst die Gruppenführer dieser Einheiten mit Vertretern der Fachgebiets Katastrophenschutz der Kreisverwaltung und besprachen die aktuelle Lage und mögliche Einsätze im Rahmen der Corona-Krise. Einsatztaktische Fragen werden geklärt: „Dieser Austausch findet regelmäßig statt“, so Kreissprecher Tobias Frohnert, „wenn auch meist in eher lockerer Form. Jetzt allerdings verlangt die Lage volle Konzentration. Dazu gehört die Überprüfung der Kommunikationswege und der Materialbestände, aber auch die Klärung von einsatztaktischen Fragen, etwa wer von den Ehrenamtlichen auch Tätigkeiten im Rettungswagen übernehmen kann oder für Arbeiten im Quarantänebereich zur Verfügung steht.“ Das DRK stellt die meisten Katastrophenschutzhelfer: Das größte Kontingent, etwa 130 Katastrophenschutzhelfer, stellt das DRK. Sie gehören zu den Bereitschaften der Ortsvereine Börnsen, Büchen, Mölln und Schwarzenbek. „Wir haben zusätzlich in den Ortsvereinen Geesthacht, Ratzeburg und Wentorf noch einmal so viele Bereitschaftskräfte vor Ort, die allgemeine Helferaufgaben übernehmen können“, erläutert Jan Frederik Schlie, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Beauftragter für den Katastrophenschutz. Die DLRG aus Lauenburg ist mit drei Einsatzgruppen dabei, die DLRG Ratzeburg mit einer Betreuungsgruppe, bestätigt Norbert Brackmann, der ehrenamtliche Organisatorische Leiter Rettungsdienst im Kreis. Der ASB stellt mit dem DRK Mölln die Besatzung für eine Sanitätsgruppe mit drei Krankenwagen. Zur Ausstattung der Einsatzgruppen gehören Mannschaftswagen, Fahrzeuge für Krankentransporte, im Bereich Betreuung auch Unterkünfte und Feldküche. Sollte der Landrat wegen der Corona-Krise den Katastrophenfall auslösen müssen, würden beim DRK die Kräfte über ihre Meldeempfänger alarmiert und über ihre Ortsvereine in den Einsatz gehen. Jan Frederik Schlie sieht DRK-Helfer bestens vorbereitet: Die Ausbildung zum Katastrophenschutzhelfer beim DRK erfolgt in mehrjährigen Lehrgängen, die regelmäßig aufgefrischt werden. „Sie können davon ausgehen, dass jeder Helfer im Jahr mindestens eine Woche in Fortbildung investiert“, so Schlie. Was Ausbildung und Einsatzbereitschaft betrifft, sieht er seine Truppe bestens vorbereitet. Für den Aufgabenbereich Sanitätswesen stehen eine Führungsgruppe sowie drei Sanitätsgruppen Arzt und zwei Sanitätsgruppen Transport bereit. Im Aufgabenbereich Betreuung sind es eine Führungsgruppe und drei Betreuungsgruppen, im Bereich Logistik eine Logistikgruppe. Dazu kommen für den Aufgabenbereich Brandschutz fünf Feuerwehrbereitschaften mit je drei Zügen der Freiwilligen Feuerwehren, für den Aufgabenbereich ABC-Schutz ein Löschzug Gefahrgut sowie für den Aufgabenbereich Schwere Bergung drei Technische Züge mit je einer Fachgruppe an den Standorten Ratzeburg, Mölln und Lauenburg. In allen Einheiten zusammen stehen rund 1000 Helfer mit entsprechender Ausstattung bereit. Von Matthias Schütt

Corona - 200 Ehrenamtler bereiten sich auf Katastrophenalarm im Lauenburgischen vor