52 neue Beamte für BuPo Ratzeburg

Es war ein feierlicher Akt in der großen Sporthalle gleich neben dem Bundespolizeigelände, zu dem auch zahlreiche Verwandte, Eltern und Freunde gekommen waren, um von der Tribüne aus das Geschehen zu verfolgen und natürlich auf Smartphones und Tablets festzuhalten. In Reih und Glied marschierten die jungen Frauen und Männer – die Altersspanne reicht von 18 bis 27 Jahren – nach ordentlicher Ausstellung vor dem Eingang in die Halle, wo sie musikalisch durch die Blasformation des Bundespolizeiorchesters Berlin empfangen wurden. Abteilungsführer Thorsten Rapp (Foto) vereidigte 52 Beamte. 1997 wurde entschieden: Ratzeburg bleibt BuPo-Standort. Nachdem die zu vereidigenden jungen Beamten zusammen mit den knapp 200 Frauen und Männern in Uniform, die zur Zeit ohne Einsatz in der Unterkunft weilen, Aufstellung genommen hatten, richtete der Abteilungschef, Polizeidirektor Thorsten Rapp, das Wort an die Kollegen. Es sei ein besonderer Tag, denn noch nie seien in der Ratzeburger Unterkunft so viele Beamtinnen und Beamte auf einmal vereidigt worden. Da die meisten von ihnen bereits die längste Zeit ihrer Ausbildung in Ratzeburg lebten, hätten sie sich sicher bereits gut eingelebt und erkannt, dass die Bundespolizei ein fester Bestandteil für die Kreisstadt sei. Ratzeburg sei ein Standort, in dem sich gut arbeiten, aber auch wohnen und leben ließe. Rapp betonte diesen Aspekt auch vor dem Hintergrund, dass die in Ratzeburg stationierten Polizisten einer hohen Einsatzbelastung ausgesetzt seien. „1047 Stunden waren die Kräfte 2017 durchschnittlich im Einsatz, das sind 130 Einsatztage pro Beamter/in“, hob der Abteilungsführer hervor. Dazu zählten Einsätze beim G-20-Gipfel in Hamburg, an der Schweizer Grenze sowie beim Fußball-Bundesliga-Spiel HSV gegen Hertha BSC. Rapp erwähnte auch die Bedeutung des Begriffs Vereidigung. Er gehe bereits auf die alten Griechen zurück und stelle eine besondere auch innere Verpflichtung zum Dienstherren dar. Mit den Worten „es ist ein bisschen wie eine Hochzeit mit dem Dienstherren – geben Sie ihm jetzt das Ja-Wort“ leitete er die eigentliche Vereidigungszeremonie ein. Bürgermeister Rainer Voß betonte in seinem Grußwort, dass er als Bürgermeister sich schon fast selbst als Polizeimitmitglied fühle, so sehr gehöre die Bundespolizei zum Leben in der Stadt dazu. Herr Feußner, Ratzeburg und die Bundespolizei – wie eng sind die Verbindungen zwischen Stadt und Institution? Sehr eng und zwar seit Bestehen. Sie selbst sind ein „alter Grenzschützer“, wechselten vor fast zehn Jahren in den Ruhestand. Was haben Sie persönlich noch mit der Bundespolizei zu tun? Als Bürgervorsteher bekomme ich ständig Einladungen. Bürgermeister Rainer Voß und ich halten laufend Kontakt im Rahmen vielfältiger Veranstaltungen. Vor 21 Jahren drohte der Standort Ratzeburg aufgelöst zu werden, Schwarzenbek oder Ratzeburg, war die Frage. Wie wichtig war damals für die Kreisstadt, dass Ratzeburg das Rennen für sich entscheiden konnte? Sehr wichtig. Alle Parteien, der Sportverein, damals Bürgermeister Zukowski, alle haben gekämpft. Alle Bundestagsabgeordnete hatten wir angeschrieben. Anlässlich des positiven Entscheids haben wir am 5. November 1997 einen Baum auf dem BuPo-Gelände gepflanzt. Wie intensiv sind die Verbindungen der jungen Berufsanfänger bei der Bundespolizei zu Ratzeburg? Ist es ein beliebter Standort? Schon der ehemalige Präsident der Bundespolizei, Friedrich Eichele, hatte schon einmal gesagt, Ratzeburg sei für ihn einer der schönsten Standorte Deutschlands. Man hat hier alles in unmittelbarer Nähe. Als Sie in den 1951 gegründeten Bundesgrenzschutz eintraten war er noch militärisch geprägt. Wie hat sich der Geist über die Jahrzehnte verändert? Aus dem BGS ist mittlerweile eine richtige Polizei geworden, die den Zeitgeist lebt. Der Grenzschutzgedanke ist komplett mit der Deutschen Wende verschwunden. Der Wandel vom Grenzschützer zum Polizisten ging bei mir ziemlich schnell. Es gab häufigen Wechsel an der Spitze der Bundespolizeiabteilung Ratzeburg, hat der Kontakt darunter gelitten? In keiner Weise. In Ratzeburg fühlt man sich eben schnell zuhause. wr Matthias Wiemer

Ratzeburg - 52 neue Beamte für die BuPo