9. November: Omas gegen rechts erinnern an Ratzeburger Familie Rosenberg

Sehr intensiv beschäftigten sich die „Omas gegen rechts“ in den letzten Monaten mit dem jüdischen Leben im Kreis und erfuhren von Archivar Christian Lopau diesbezüglich mehr zum Thema. Dabei wurde nicht nur das Vergangene thematisiert, sondern auch diskutiert, wie das Geschehene in Erinnerung bleiben und als Mahnmal dienen kann, damit sich solche oder ähnliche Ereignisse niemals mehr wiederholen werden. Ratzeburgs Stadtarchivar Christian Lopau berichtete in dem Zusammenhang vom Schicksal der Familie Rosenberg. Sie hatte ein Bekleidungsgeschäft in der Domstraße in Ratzeburg. Bis auf einen überlebenden Sohn wurde die gesamte Familie im Holocaust ermordet. „Stolperstein“ schwer zu erkennen: Schülerinnen und Schüler der Lauenburgischen Gelehrtenschule hatten die Geschichte dieser Familie im Jahr 2005 aufgearbeitet. Seitdem existiert auch eine Metallplatte auf dem Boden direkt vor dem Haus, ein sogenannter „Stolperstein“. Leider ist diese Platte nur sehr schwer zu sehen, sodass sie von Passanten kaum wahrgenommen wird. Lopau und die „Omas“ wünschen sich daher, dass diese Platte prägnanter an oder vor dem Haus angebracht wird und so besser wahrgenommen werden kann. Das wäre ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur steten Erinnerung an die unvorstellbaren Gräuel, die die Judenverfolgung im Dritten Reich über ihre Opfer gebracht hat. Die Stadt Ratzeburg unterstützt dieses Anliegen und hat angekündigt, sich des Problems anzunehmen. Die Omas haben sich darüber hinaus mit den anderen Ereignissen des 9. November in der deutschen Geschichte intensiv beschäftigt: mit der Gründung der deutschen Republik 1918 nach dem 1. Weltkrieg und somit dem Ende des Kaiserreichs sowie auch dem Mauerfall im Jahr 1989. YouTube-Video der Omas gegen rechts: Gerade der Mauerfall ist den allermeisten noch sehr prägnant im Gedächtnis. Aus diesem Anlass haben Lopau und die „Omas“ ein YouTube-Video aufgenommen mit kurzen persönlichen Statements von einzelnen Omas. Elke Hagenah, Sprecherin der „Omas“, erklärt dazu: „Es ist uns wichtig, unsere Stimme zu erheben. Die Geschehnisse am 9. November stehen für wichtige geschichtliche Ereignisse, die unsere Geschichte in Deutschland mal zum Schlechten und mal zum Guten geprägt haben.“ Zu finden ist das Video unter: „ Omas gegen rechts Herzogtum Lauenburg 9. November “ auf YouTube. Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter der Mail-Adresse ogr-lauenburg@web.de tun. Lesen Sie auch: Ratzeburg - „Ein Stolpern mit Kopf und Herzen“ – LN - Lübecker Nachrichten Lübeck - Wie die Nazis die Provinz eroberten – LN - Lübecker Nachrichten Ratzeburg - „Stolperstein“ für Aenne Raaz in Ratzeburg – LN - Lübecker Nachrichten Von ln