Bürgervorsteher mit SPD-Fraktion im Clinch

Am Donnerstagabend gipfelte das darin, dass er einem von der Verwaltung eingebrachten Dringlichkeitsantrage die Dringlichkeit absprach. Stattdessen meinte er, man könne, sollte es dringend werden, ja in zwei Wochen erneut tagen. Als die Mehrheit den Punkt dennoch auf die Tagesordnung nahm, kündigte Dittmer an, den Sachverhalt durch die Kommunalaufsicht prüfen zu lassen. Im Detail ging es bei dem Dringlichkeitsantrag um die Aufhebung der Beschlüsse über Stellungnahmen und des Satzungsbeschlusses zum Bebauungsplan (B-Plan) 98 für das geplante Hotelprojekt im Fürstengarten. Erst im Dezember hatten Lauenburgs Stadtvertreter mit dem Satzungsbeschluss zum B-Plan 98 grünes Licht für das Hotel am Fürstengarten gegeben. Doch jetzt legte Bürgermeister Andreas Thiede einen Dringlichkeitsantrag vor, in dem es um die Aufhebung eben dieses Beschlusses ging. „Unser Ziel ist es, noch die Bedenken von Bürgern in den Bebauungsplan einzuarbeiten“, berichtete Thiede am Rande der Sitzung. Bürger hatten kritisiert, dass Teile der Grünflächen des Fürstengartens an den Investor verkauft werden sollten und damit Einfluss der Stadt schwinden würde. Im B-Plan wären die Flächen als privat eingetragen worden. „In Gesprächen in der Vergangenheit hat sich abgezeichnet, dass es gelingen könnte, vorgetragene Bedenken auszuräumen“, berichtete Reinhard Nieberg, der Leiter des Stadtentwicklungsamtes, während der Begründung des Dringlichkeitsantrags. Diese Chance wolle man nutzen. „Ich habe fast das Gefühl, hier kommt ein vorgezogenes Ostergeschenk“, meinte Niklas Fischer (LWG) nach der Erklärung. „Im Dezember hatte man unsere genau in diese Richtung gehenden Anträge ja noch abgelehnt“, erinnerte er. „Warum nicht gleich so“, fragte auch Dittmer. „Wir hätten längst weiter sein können“, sagte er. Sein Nein gegen die Dringlichkeit hätte aber deutlich mehr Verzögerungen mit sich gebracht. Nieberg: „Wir fangen nicht wieder bei Null an, aber wir haben die Chance, auf das einzugehen, was an Wünschen aus der Bevölkerung kam.“ Dazu gehört auch die Bauform des geplanten Hotels sowie des angegliederten Abschnitts für Servicewohnen. „Es wird möglich sein, den Hauptbaukörper so abzustaffeln, dass in Richtung östliches Gartendenkmal eine Rücknahme der Baumasse erfolgt“, hieß es im Dringlichkeitsantrag. Und: Durch andere Grundstücksverkäufe sei nun eine Veräußerung der Grünflächen im Fürstengarten gar nicht mehr notwendig. Betroffen sind laut Thiede 4000 Quadratmeter. Das Gartendenkmal soll dadurch komplett städtisches Eigentum bleiben. Investor für das Hotel, das Gert Prantner (Hamburg) entwickelt hatte, wird die Firma Premero sein. Die wird auch das neue Hotel am Ratzeburger Markt errichten. Thiede: „Ich bin guter Dinge, dass wir sehr bald mit ersten Bautätigkeiten rechnen können.“ Von Timo Jann

Lauenburg - Bürgervorsteher mit SPD-Fraktion im Clinch