Corona-Virus dringt in Pflegeheim in Lauenburg ein

Zwei Bewohner und zwei Mitarbeiter eines Alten- und Pflegeheimes in Lauenburg sind positiv auf den neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Das hat der Kreis am frühen Dienstagsabend mitgeteilt. Aufgrund der Befunde sei eine sofortige Isolation der Bewohner angeordnet worden, heißt es. Für die positiv getesteten Mitarbeitenden wurde eine häusliche Absonderung verordnet. Einer der beiden positiv getesteten Bewohner sei zur Behandlung in ein Krankenhaus verlegt worden, bei den übrigen Bewohnern gebe es derzeit keine medizinische Notwendigkeit für eine stationäre Aufnahme. Insgesamt leben in dem betroffenen Pflegeheim 40 Menschen. Sie werden von 31 Mitarbeitern betreut. Neben den bereits getroffenen Isolationsanordnungen ermittelt das Gesundheitsamt derzeit die möglichen Kontaktpersonen und veranlasse Corona-Tests für alle Bewohner und Mitarbeiter. „Der Heimträger hat nach eigener Auskunft bereits im Vorwege für ausreichend persönliche Schutzausstattung für seine Mitarbeitenden gesorgt, so dass die Pflege auch unter Quarantänebedingungen nahtlos fortgesetzt werden kann“, teilt der Kreis mit. Bereits Ende März war im Kreis Herzogtum Lauenburg in einem Pflegeheim in Wentorf der Erreger festgestellt worden. Im Verlauf der Ausbreitung des Virus verstarben dort drei Bewohner. Nach Berechnungen des Kreisgesundheitsamtes sind aktuell etwa 60 Personen im Kreis akut mit dem Corona-Virus Sars-CoV2 infiziert. „Rechnerisch müssten derzeit ungefähr 170 Personen bereits wieder genesen sein, das heißt, dass wir etwas über 60 Covid-19-Erkrankte im Kreisgebiet haben müssten“, teilt der Kreis auf eine LN-Anfrage hin mit. Kontaktermittlungsgruppe im Einsatz: Seit Ausbruch der Pandemie im Kreis ist bei 234 Menschen das Virus nachgewiesen worden. Sechs Verstorbene waren nachgewiesen mit dem Virus Sars-CoV2 infiziert. Die geschätzte Zahl der Infizierten sei allerdings nicht belastbar. Derzeit baue das Land eine entsprechende Datenbank auf. Über diese könnten dann später Echtzahlen abgefragt werden. Für die Eindämmung der Pandemie ist die Ermittlung von Infektionswegen und Kontaktpersonen von Infizierten extrem wichtig. Die Kreisverwaltung hatte dafür bereits zum 1. April eine Kontaktermittlungsgruppe (KEG) gegründet. Derzeit arbeiten bis zu elf Mitarbeiter, die sonst in anderen Bereichen tätig seien, bei Bedarf in der KEG. 1600 Quarantäneanordnungen erlassen: Aufgrund der seit einigen Tagen stagnierenden Infektionszahlen, könnten die Mitarbeiter derzeit teilweise ihrer ursprünglichen Arbeit nachgehen und auf Abruf zur Verfügung stehen. Die Phase, in der eine Nachverfolgung der Infektionswege noch möglich ist, wird auch als Containmentphase bezeichnet. Für ermittelte Kontaktpersonen oder Verdachtspersonen wird dann vom Kreis eine Quarantäneanordnung erlassen. Bislang seinen knapp 1600 solcher Anordnungen erlassen worden. Bestätige sich der Verdacht nicht, laufe die Quarantäne nach der entsprechenden Frist von in der Regel 14 Tagen aus. Das sei in bislang etwa 1200 Fällen erfolgt. Bestätige sich eine Infektion, werde eine häusliche Isolation angeordnet, teilt der Kreis mit. Hier lesen Sie mehr: Kreisverwaltung schaltet in den Stabsmodus Von Holger Marohn

Corona - Jetzt auch in Lauenburg: Corona-Virus im Pflegeheim