Das total verweihnachtlichte Haus von Sandesneben

Der Kindergarten liegt direkt gegenüber und die Schule nur ein wenig die Hauptstraße runter: Das Haus von Katharina und Thorsten Seibel in Sandesneben ist für die Kinder ein Fixpunkt in der Weihnachtszeit. Die zahlreichen Leuchtelemente im Vorgarten – Weihnachtsmann, Schneemann, Rentiere, Sterne und vieles mehr – verursachen gelegentlich einen kleinen Stau auf dem Bürgersteig. „Wir machen morgens extra von sechs bis acht die Beleuchtung an“, sagt Katharina Seibel, „weil die Kinder sich so freuen. Wenn sie auf dem Schulweg Weihnachtslieder anstimmen, geht mir das Herz auf.“ „Langsam geht uns der Platz aus“: Außer der Morgenschicht wird das Haus täglich von 16 bis 23 Uhr im großen Stil erleuchtet. Seit der ersten Lichterkette 2011 ist die Dekoration jedes Jahr weiter gewachsen. „Langsam geht uns der Platz aus“, sieht Thorsten die Oberkante erreicht. Rund 30 Elemente werden inzwischen zusammengesteckt, immer nach Totensonntag und dann bis zum 30. Dezember. Denn durch das Silvesterfeuerwerk soll nichts zerstört werden. Ein luftgefüllter Schneemann ist bisher das einzig Opfer in all den Jahren. Da hatte sich allerdings jemand mit dem Messer an der Figur ausgetobt, ein Weihnachtshasser, wie Seibels vermuten. Der Aufbau dauert zwei Tage: Für den Aufbau brauchen sie zwei Tage, alles ist durchorganisiert. Das beginnt mit dem Aufdecken von Dachpfannen, um die Sterne zu befestigen. Die meisten ihrer LED-Elemente finden sie im Internet oder in Baumärkten. Das kann durchaus ins Geld gehen, und so hat sich Katharina einen eigenen Weihnachtsbaum mit bunten Lichterketten gestaltet. Im Geschäft sollte ein ähnliches Modell 600 Euro kosten. Auch wenn der Platz im Vorgarten knapp wird, ein fallender Eisregen soll doch noch dazukommen. Lesen Sie auch Lichtforscher zum Corona-Advent: „Kerzen streicheln unsere Seele” Glühlampen, LEDs oder Kerzen: Wie Sie bei Weihnachtsbeleuchtung sparen können Illuminationsfans in Stubben nutzen LED-Leuchten: Bei Tina und Björn Fromm in Stubben ist noch mehr Platz für neue Figuren, in diesem Advent kam ein großer Pinguin dazu. „Wir sind Illuminationsfans“, sagt Tina, „die Dekoration wirkt nach außen, aber auch nach innen. Sie wärmt das Haus.“ Immer wieder fahren Autos langsam vorbei und bleiben Kinder neugierig stehen, um sich die Komposition aus Figuren, Lichterketten und Lichtspielen an der Hauswand anzuschauen. Bei Fromms gilt ein strenger Zeitplan: immer vom 1. Dezember bis zum Dreikönigstag. Und jeden Tag von 16.30 bis genau 22 Uhr. Kein Nachbar soll durch die Beleuchtung im Schlaf gestört werden. Die vier Stromkreise steuert Björn mit dem Smartphone und achtet darauf, die Leistung dosiert hochzufahren. Weil auch sie inzwischen ganz auf LED umgestellt haben, merkt man das Hobby kaum noch auf der Stromrechnung. „Das war früher mit konventioneller Beleuchtung anders“, erinnert sich Fromm. „Da hatten wir im Dezember immer einen deutlichen Zacken nach oben.“ Von Matthias Schütt