Die Hohltaube übernimmt verlassene Spechthöhlen

S chon ab Februar hört man in unseren Wäldern das monotone, rhythmisch vorgetragene Gurren der Hohltaube: „Ruruck-ruruck-ruruck“ mit deutlicher Betonung der zweiten Silbe, aber nur selten gelingt es, den scheuen Rufer zu entdecken. Die Hohltaube ähnelt der allbekannten Ringeltaube, hat aber nicht den weißen Hals, das „Ringel“, der deutlich größeren und viel häufigeren Schwester. Die Halsseiten der Hohltaube sind glänzend grün.Die Hohltaube ist ein Höhlenbrüter, daher ihr Name. Sie übernimmt verlassene Baumhöhlen des Schwarzspechtes, deren weiter Eingang auch für ihre Größe passt. Im Kreis Herzogtum Lauenburg haben Schwarzspecht und Hohltaube die höchste Siedlungsdichte Schleswig-Holsteins, weil es hier besonders wertvolle alte Buchenbestände gibt. Aber auch Freiflächen wie Felder oder kurzrasige Wiesen benötigt die Hohltaube in einer Entfernung bis zu zwei Kilometern, denn dort sucht sie den größten Teil ihrer Nahrung. Wie alle Tauben legt die Hohltaube zwei weiße Eier. Die Jungen werden während der ersten fünf Tage mit Kropfmilch gefüttert, einem Sekret, das beide Eltern im Kropf bilden, erst dann mit vorgeweichten Körnern. Zwei Junge pro Brut sind nicht viel, dafür schafft die Hohltaube im Laufe des Frühlings und Sommers drei, ausnahmsweise sogar fünf Bruten nacheinander. Im Spätherbst ziehen die Hohltauben nach West-und Südeuropa, aber nach drei Monaten ist das Gurren schon wieder in unseren Wäldern zu hören. TEXT: KARSTEN GÄRTNER/FOTO: WOLFGANG BUCHHORN LN

Mölln - Die Hohltaube übernimmt verlassene Spechthöhlen